Finalsieg gegen Justin Henin

Venus Williams verteidigte ihren Wimbledon-Titel

publiziert: Sonntag, 8. Jul 2001 / 19:43 Uhr

London - Venus Williams hat als erste Spielerin seit fünf Jahren ihren Wimbledon-Titel erfolgreich verteidigt. Die Amerikanerin setzte sich im Final gegen die belgische Newcomerin Justin Henin 6:1, 3:6, 6:0 durch und kam zu ihrem insgesamt dritten Grand-Slam- Einzeltitel.

Nach dem zweiten Satz wurden Erinnerungen an den Halbfinal zwischen Justine Henin und Jennifer Capriati wach. Die Belgierin war wie drei Tage zuvor gegen die Amerikanerin im ersten Durchgang chancenlos und vom gegnerischen Tempo völlig überfordert, wusste sich dann aber erneut gewaltig zu steigern. All das geschah abermals nach einer Pause. Gegen Capriati hatte sich Henin wegen einer Blase am rechten Fuss von der Physiatherapeutin behandeln lassen, gestern wurde das Spiel wegen Regens für rund eine halbe Stunde unterbrochen.

Im Final nutzte Henin die einzigen Breakchancen zur 5:3-Führung und schliesslich zum Satzausgleich. Es sollte indes die einzige kleine Schwächeperiode von Venus Williams bleiben. Im dritten Satz servierte sie wieder ausgezeichnet; mit ihrem ersten Aufschlag erreichte sie die «Traumquote» von 100 Prozent gewonnener Punkte.

Weiterhin die Weltnummer 2

Nach dem verwandelten Matchball fiel Venus Williams' Jubel weniger heftig aus als im vergangenen Jahr, als sie ihre Freude mit mehreren Luftsprüngen kund tat. «Das hing mit dem Spielstand zusammen. Meinen ersten Sieg hier stellte ich im Tiebreak sicher, nun führte ich 5:0.» Dieser zweite Titel bedeute ihr sogar mehr als der erste. «Ich musste härter dafür kämpfen, weil ich in den ersten Runden nicht sonderlich gut gespielt habe», erklärte die 21-jährige Kalifornierin, die ihren Wimbledon-Titel als erste Spielerin seit Steffi Graf 1996 erfolgreich verteidigte. Sie, die in der letzten Saison auch das US Open für sich entschied, hat mittlerweile drei der letzten fünf Grand-Slam-Turniere gewonnen, doch in der Weltrangliste wird sie nach wie vor die Nummer 2 hinter Martina Hingis sein. Justine Henin dagegen wird von der 9. an die 5. Stelle vorrücken und diese Woche so gut klassiert sein wie noch nie.

Henin nicht entäuscht

Justine Henin war nach der Niederlage in ihrem ersten Grand- Slam-Final keineswegs enttäuscht. Venus Williams sei nicht nur spielerisch, sondern auf Grund ihrer Erfahrung auch mental stärker gewesen als sie, sagte die 19-Jährige, die nach elf Siegen in WTA- und ITF-Turnieren erstmals überhaupt ein Endspiel verlor. «Es war trotzdem ein grosser Moment für mich, vor allem nach dem Satzausgleich. Das war ja erst mein zweites Wimbledon-Turnier.» Überhaupt habe sie gegen die zur Zeit wohl beste Rasenspielerin verloren. «Dank ihrem unglaublichen Service ist sie auf dieser Unterlage besonders stark. Es wird wohl auch in Zukunft schwierig werden, sie in Wimbledon zu schlagen.» Drei Schicksalschläge

Wie keine zweite Spielerin weiss Justine Henin Siege und Niederlagen richtig einzuordnen; Resultate auf dem Court werden durch das Leid relativiert, das die Familie Henin in den letzten Jahren hat verkraften müssen. Justine war noch nicht geboren, da wurde ihre dreijährige Schwester bei einem Verkehrsunfall getötet; Florence wurde von einem betrunkenen Automobilisten überfahren. Ihre schwärzeste Stunde erlebte Justine Henin vor sechs Jahren, als ihre Mutter Françoise an Krebs starb. Vor vier Monaten schlug das Schicksal wiederum grausam zu. Justines Neffe Emilien, der Sohn ihres Bruders Thomas, starb drei Monate nach der Geburt an einer unheilbaren Krankheit.

Schicksalsschläge schweissen eine Familie normalerweise zusammen. Bei den Henins war dies zuletzt nicht der Fall; Justine und ihr Vater José gehen seit geraumer Zeit getrennte Wege. Die Tocher schweigt sich über dieses Thema aus. Gesprächiger ist diesbezüglich José. «Ich werde versuchen, unsere Beziehung so schnell als möglich wieder ins Lot zu bringen.» Ausgelöst wurden die Probleme unter anderem durch Justines Liaison zu ihrem Freund. «Mittlerweile habe ich dies akzeptiert», sagt der Vater dazu.

(sda)

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