Verfahren gegen «Juve», AC Milan, Lazio

publiziert: Freitag, 23. Jun 2006 / 00:32 Uhr

Der italienische Fussballverband FIGC leitet als Folge des Manipulationsskandals ein Verfahren gegen den Meister Juventus Turin, die AC Milan, Lazio Rom und Fiorentina sowie gegen 30 Personen ein.

Verbandsrichter Stefano Palazzi gab die Ergebnisse vor der Presse bekannt.
Verbandsrichter Stefano Palazzi gab die Ergebnisse vor der Presse bekannt.
4 Meldungen im Zusammenhang
Dies gab Verbandsrichter Stefano Palazzi am Donnerstag nach der Sichtung der Akten bekannt. Im schlimmsten Fall droht den Vereinen der Zwangsabstieg in die Serie B oder C, aber auch Punktabzüge oder Geldstrafen sind möglich. Mit einem Urteil wird erst Mitte Juli gerechnet.

Am 4. Mai 2006 war der Skandal ins Rollen gekommen, als eine Zeitung ein Telefongspräch zwischen Luciano Moggi, dem früheren Sportdirektor von Juventus Turin, und Ex-Schiedsrichterkoordinator Pierluigi Pairetto publik machte. Dabei soll es systematische Schiedsrichter-Absprachen, insbesondere in der Saison 2004/05, gegeben haben. Moggi trat nach dem 29. Titelgewinn von Juventus im Mai von allen Ämtern zurück.

Ermittlungen abgeschlossen

Am Montag hatte der italienische Staatsanwalt Francesco Borrelli, der von der FIGC zur Klärung des Manipulationsskandals beauftragt worden war, die Ermittlungen abgeschlossen. Insgesamt 62 Personen wurden von Borrelli vernommen. Zu ihnen zählen Klubchefs, Schiedsrichter und Fussballer.

Moggi verweigerte das Verhör vor der sportlichen Justiz mit der Begründung, dass er alle Ämter niedergelegt habe. In Moggis Absprachen sollen neben Pairetto auch der frühere Schiedsrichter-Koordinator Paolo Bergamo sowie der Vizepräsident von AC Milan und Liga-Chef Adriano Galliani verwickelt sein.

Berlusconi beteuert Unschuld

Der frühere Regierungschef Silvio Berlusconi, Präsident und Besitzer von AC Milan, beteuerte erneut die Unschuld seines Klubs. «Wir sind selber Opfer des Absprachenssystems um Moggi. Wegen der Meisterschaftsmanipulationen von Juventus sind uns zwei Titel gestohlen worden», sagte Berlusconi. Zehn verdächtige Schiedsrichter sowie elf Schiedsrichter-Assistenten sind bereits suspendiert worden. Die zehn suspendierten Referees sollen in der nächsten Saison durch Unparteiische aus unteren Ligen ersetzt werden.

Im Zuge des Skandals hatte die an der Börse kotierte Aktie von Juventus Turin mehr als die Hälfte verloren, allein 23 Prozen büsste das Papier in den letzten Tagen ein. Der Skandals hatte auch den inzwischen zurückgetretenen Präsidenten des italienischen Fussballverbands (FIGC), Franco Carraro, erfasst.

IOC-Hilfe

Dieser hat inzwischen das Internationale Olympische Komitee (IOC) um Hilfe gebeten. Er forderte die Ethik-Kommission des IOC auf, sein Verhalten zu überprüfen. Die Kommission soll klären, ob mein Verhalten meinen Verpflichtungen als IOC-Mitglied widersprochen hat«, sagte Carraro. Die italienischen Justizbehörden werfen Carraro enge Verbindungen zu Moggi vor. Er soll die Manipulationen der zurückgetretene Verbandschef gedeckt haben.

Inzwischen will Staatsanwalt Borrelli eine weitere Untersuchung eröffnen. Dabei geht es um die Rolle der Spielervermittlungsgesellschaft GEA unter Kontrolle von Moggis Sohn Alessandro. Die Gesellschaft hat in Italien mehr als 200 Spieler und Trainer unter Vertrag. Sie soll mit Drohungen Klubs gezwungen haben, bestimmte Spieler zu kaufen. Gegen GEA ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft von Neapel.

(fest/Si)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Am Tag vor dem Prozessbeginn im ... mehr lesen
Luciano Moggi sieht sich mittlerweile als Opfer.
Der italienische Staatsanwalt Francesco Saverio Borrelli, der vom Fussballverband FIGC mit Klärung des Manipulationsskandals beauftragt worden war, hat die Ermittlungen abgeschlossen. mehr lesen 
Zum Rücktritt gedrängt: Adriano Galliani
Im italienischen Fussball-Skandal ... mehr lesen
Der Skandal in Italien übertrifft alle ... mehr lesen
«Ich hatte gedacht, dass sich das Ganze in engeren Grenzen halte.» so Guido Rossi.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Die Angriffe auf KMU werden im kommenden Jahr ebenso zunehmen, wie die auf Städte und Gemeinden.
Konzentration auf Ransomware begünstigt Angriffe auf weniger geschützte Bereiche  Jena - Wenn die Kassen in Elektro-Flächenmärkten nicht mehr klingeln, im Strassenverkehrsamt keine Kfz zugelassen werden können oder Kliniken neue Patienten abweisen ... mehr lesen  
Spyware der israelischen Firma Candiru im Fokus der Ermittlungen  Jena - Die Forscher des europäischen IT-Sicherheitsherstellers ESET haben strategische Angriffe auf die ... mehr lesen  
Watering‑Hole‑Angriffe im Nahen Osten.
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten