Organspende

Verstösse bei Organvergabe in vier deutschen Leberzentren

publiziert: Mittwoch, 4. Sep 2013 / 16:25 Uhr
Offizielle Kontrolleure haben 4 von 24 Leberzentren im Verdacht. (Symbolbild)
Offizielle Kontrolleure haben 4 von 24 Leberzentren im Verdacht. (Symbolbild)

Berlin - In Deutschland sollen Ärzte in mehr Kliniken als bisher bekannt bei der Organvergabe gegen Richtlinien verstossen haben. Offizielle Kontrolleure haben 4 von 24 Leberzentren im Verdacht, 2010 und 2011 systematisch Falschangaben zugunsten eigener Patienten gemacht zu haben.

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Neben den Unikliniken in Göttingen, Leipzig und München hätten sie auch in Münster Anhaltspunkte für Verstösse gefunden, teilte die Prüfungs- und Überwachungskommission von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Mittwoch in Berlin mit.

Bei der Präsentation der mit Spannung erwarteten Ergebnisse wurde klar: In 15 weiteren Leberzentren entdeckten die Kontrolleure Richtlinienverstösse. Aufgrund der jeweiligen Umstände oder der geringen Anzahl gebe es hier aber keinen Verdacht auf systematische oder bewusste Falschangaben, sagte die Vorsitzende der Prüfungskommission, Anne-Gret Rinder.

218 Verstösse

In Göttingen, wo der frühere Leiter der Transplantationsmedizin vor Gericht steht, habe es etwa eine Vielzahl systematischer oder bewusster Falschaussagen gegeben, um Patienten auf der Warteliste für die begehrten Organe nach oben zu bringen.

In Leipzig, München und Münster seien ebenfalls eindeutige Anhaltspunkte für systematische Falschangaben gefunden worden, wenn auch weniger als in Göttingen. Die Kommission listete insgesamt 218 Verstösse auf: 79 in Göttingen, 76 in Leipzig, 38 in München, 25 in Münster.

Insgesamt wurden die Vorgänge an den 24 Leberzentren in Deutschland überprüft. Die Krankenakten von 1180 Patienten wurden kontrolliert. Die weiteren Organprogramme sollen in den kommenden Jahren folgen. Es gibt 47 Transplantationszentren.

Weniger Transplantationszentren

Der deutsche Gesundheitsminister Daniel Bahr sagte, mit dem Prüfbericht sei «ein Stück mehr Transparenz» geschaffen worden. Er forderte die Bürger auf, sich «einen Ruck zu geben» und für die Organspende zu entscheiden. Diese schenke anderen Menschen «eine zweite Chance auf ein Leben».

Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), sprach sich für eine Überarbeitung der Transplantations-Regeln aus. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) brachte erneut eine Reduzierung der Zahl der Transplantationszentren ins Gespräch. Auch die Grünen forderten weniger Transplantationszentren sowie eine staatliche Kontrolle des Organspendesystems.

 

(tafi/sda)

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