Versuchter Hanfpflanzen-Diebstahl in Versam

Mehrere Männer fuhren in der Nacht in Autos mit ausserkantonalen Kontrollschildern bei beim Hanffeld vor und wollten Pflanzen stehlen. Sie trugen Scheren, Messer und Plastiksäcke bei sich.

Der Mann, der das Feld mit einem Hund bewachte, wurde von den Dieben verprügelt und dabei leicht verletzt. Der Vorfall ereignete sich Anfang letzter Woche.

Die Ermittlungen nach den anderen Tätern liefen auf Hochtouren, sagte Claudio Riedi, Pressesprecher der Bündner Staatsanwaltschaft. Vermutlich waren rund zehn Personen am versuchten Hanfstauden-Diebstahl beteiligt.

Für die Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen in Graubünden bisher einmaligen Fall. Dass Leute aus anderen Kantonen ins Bündnerland fahren, um Hanfpflanzen zu stehlen und dabei vor Gewalt nicht zurückschrecken, sei noch nie vorgekommen.

In Graubünden ist in den letzten Jahren zunehmend Hanf angebaut worden. Die Kantonsregierung bezifferte die bepflanzte Fläche in einer Antwort auf einen Vorstoss im Grossen Rat auf 1700 Aren.

Der angebaute Hanf weist gemäss Regierungsangaben regelmässig eine THC-Konzentration von deutlich über den zulässigen 0,3 Prozent auf und gilt somit als Drogenhanf.

Aus strafrechtlicher Sicht sei dieser Wert aber erst in jenem Moment von Bedeutung, an dem der Hanf geerntet werde und der Produktion von Betäubungsmitteln diene.

Die Bündner Kantonspolizei hat diesen Sommer im Südtal Misox Hanf beschlagnahmt und vernichtet. Zudem wurden alle Plantagen erfasst und diejenigen Produzenten, die der illegalen Verwendung des Hanfs verdächtigt wurden, bei der Staatsanwaltschaft verzeigt.

(bsk/sda)