Viel Kritik an NEAT-Bericht

Dennoch nahm die grosse Kammer vom Bericht der NEAT-Aufsichtsdelegation (NAD) Kenntnis. Vor allem die Bürgerlichen mäkelten am Projekt der beiden Alpentransversalen durch den Gotthard und den Lötschberg herum. Es sei eine Illusion zu glauben, dass die NEAT alle Verkehrsprobleme löse. Der NAD-Bericht sei zu optimistsch, kritisierte Theophil Pfister (SVP/SG).

Die NEAT drohe ein finanzielles Loch ohne Boden zu werden, sagte Arthur Loepfe (CVP/AI). Deshalb müsse auf jeglichen Luxus verzichten werden. Über die Finanzierung müsse man sich immer noch Sorgen machen, sagte Markus Hutter (FDP/ZH). Das Konzept werde immer wieder geändert.

Hämmerli bricht Lanze

Einzig Andrea Hämmerli (SP/GR) brach eine Lanze für das alpenquerende Grossprojekt. Bei der NEAT handle es sich um eine Erfolgsgeschichte. Die Schweiz sei diesbezüglich im Gegensatz zum Ausland weit voraus. Dennoch werde die NEAT im immer wieder mies gemacht.

Wie beim Gotthard, seien auch beim Bau des Ceneri-Tunnels Kostenreduktionen möglich, wies Verkehrsminister Moritz Leuenberger Befürchtungen des Rates zurück. So könnte beispielsweise auf die Abzweigung Richtung Varese verichtet werden, was eine massive Einsparung mit sich bringen würde.

Zwei getrennten Ceneri-Röhren

Am Bau von zwei getrennten Ceneri-Tunnelröhren hingegen soll nicht gerüttelt werden. Falls das Parlament darauf zurückkommen wolle, müsse es dies selber tun, sagte Leuenberger. 2007, mehr als zehn Jahre vor der Ceneri-Eröffnung, soll auch bekannt werden, wie Italien sein Schienennetz an die NEAT anbindet.

Keine verbindlichen Angaben können laut Leuenberger derzeit über die Betriebskosten der beiden NEAT-Achsen gemacht werden. Dies hänge von den Trassenpreisen ab. Die frühere Annahme, dass der Betrieb dereinst rentiert, sei zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr richtig. Dies könne sich jedoch wieder ändern.

(ht/sda)