Demonstrationen im Westen

Viel Kritik nach Urteil gegen Pussy Riot

publiziert: Freitag, 17. Aug 2012 / 23:46 Uhr / aktualisiert: Samstag, 18. Aug 2012 / 00:45 Uhr
Barack Obama zeigte sich enttäuscht.
Barack Obama zeigte sich enttäuscht.

Berlin/Warschau/Washington - Das Urteil gegen drei Frauen der Punkband Pussy Riot in Russland hat am Freitag viel Kritik hervorgerufen - von Regierungen und auch auf der Strasse.

9 Meldungen im Zusammenhang
US-Präsident Barack Obama zeigte sich «enttäuscht». «Die Vereinigten Staaten sind über das Urteil enttäuscht, einschliesslich der unverhältnismässigen Strafen, die erteilt wurden», sagte ein Sprecher des Weissen Hauses, Josh Earnest, am Freitag.

Auch wenn das Verhalten der Punk-Rockerinnen für einige Menschen einer Beleidigung gleichkomme, habe die US-Regierung «ernsthafte Bedenken wegen der Art und Weise, mit der diese jungen Frauen von dem russischen Justizsystem behandelt worden sind», sagte Earnest.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ihrerseits verurteilte den Schuldspruch von Moskau. «Das unverhältnismässig harte Urteil steht nicht im Einklang mit den europäischen Werten von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, zu denen sich Russland unter anderem als Mitglied des Europarates bekannt hat», teilte Merkel aus Kanada mit.

Auch die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton zeigte sich «tief enttäuscht».

Demonstration in Berlin

Unterstützer der russischen Punkband Pussy Riot demonstrierten vor der russischen Botschaft in Berlin. Sechs Menschen ketteten sich aus Protest gegen die Verurteilung der drei Frauen an den Zaun der russischen Botschaft, wie ein Sprecher der Berliner Polizei mitteilte. Die Protestaktion wurde von der Polizei aufgelöst.

In Warschau gingen rund hundert Anhänger auf die Strasse. «Heute sind wir alle Pussy Riot, und wir erlauben niemandem, uns den Mund zu verbieten», sagte eine Demonstrantin, die wie viele Teilnehmer nach dem Vorbild der Sängerinnen eine bunte Gesichtsmaske trug.

Einige Demonstranten in Warschau hatten ihren Mund zugeklebt. Vor Beginn des Protestmarsches, der zur russischen Botschaft zog, sangen sie das «Punkgebet» von Pussy Riot, mit dem die Band gegen Russlands Staatschef Wladimir Putin protestiert hatte.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Die Pussy-Riot-Musikerinnen hatten in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale ein «Punk-Gebet» gegen den jetzigen Präsidenten Wladimir Putin aufgeführt.
Moskau - Mit deutlichen Worten hat der russische Menschenrechtsrat, der Staatspräsident Wladimir Putin untersteht, das Urteil gegen drei Mitglieder der Frauen-Punkband Pussy ... mehr lesen
Moskau - Die drei zu Haftstrafen verurteilten Musikerinnen der russischen Punkband Pussy Riot wollen kein Gnadengesuch bei Präsident Wladimir Putin einreichen. «Mit dieser Gnade sollen sie zum Teufel fahren», hätten die Frauen auf die Frage ihrer Anwälte geantwortet, sagte Verteidiger Nikolai Polosow. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Moskau - Die drei Musikerinnen der russischen Band Pussy Riot sind am Freitag zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht in Moskau erklärte, die drei jungen Frauen hätten sich mit ihrer Protestaktion gegen die Wiederwahl von Wladimir Putin zum Staatschef des «Rowdytums» aus religiösem Hass schuldig gemacht. mehr lesen  6
Moskau - Während der Urteilsverkündung gegen die kremlkritische Band Pussy Riot hat die Moskauer Polizei vor dem Gericht etwa 30 Anhänger der drei jungen Frauen festgenommen. Auch Ex-Schachweltmeister Garri Kasprow wurde abgeführt. mehr lesen 
Moskau - Die drei Frauen der russischen Punkband Pussy Riot sind am Freitag in Moskau zu je zwei Jahren Haft wegen Rowdytums verurteilt worden. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International nannte das Urteil einen harten «Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Russland». mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten