Rund 10'000 Asylsuchende entgehen Dublin-System

Viele Asylsuchende tauchen vor Rückführung unter

publiziert: Sonntag, 30. Dez 2012 / 12:29 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 30. Dez 2012 / 14:27 Uhr
Rund 10'000 Asylsuchende entgingen den Maschen des Dublin-Systems und tauchten unter. (Symbolbild)
Rund 10'000 Asylsuchende entgingen den Maschen des Dublin-Systems und tauchten unter. (Symbolbild)

Bern - Knapp die Hälfte der Asylsuchenden, die gemäss dem Dublin-Abkommen die Schweiz verlassen müssten, gilt als verschwunden. Diese Menschen können nicht in das für sie zuständige Land rückgeführt werden. Dies belegen Zahlen des Bundesamts für Migration (BFM).

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Insgesamt sind seit Inkrafttreten des Dublin-Abkommens am 1. Januar 2009 bis Ende November 2012 23'250 Überstellungs-Entscheide rechtskräftig geworden. Diese Asylsuchenden hätten also in jenen Dublin-Vertragsstaat zurückgeschickt werden sollen, in dem sie ihr erstes Asylgesuch auf europäischem Boden gestellt hatten.

Wie die BFM-Zahlen jedoch zeigen, passierte dies in der Tat nur bei etwa 11'000 Personen. 1638 Asylsuchende konnten nicht überstellt werden, weil sie sich in medizinischer Pflege befanden, wegen strafrechtlicher Delikte in Haft sassen oder weil die Überstellungsfrist von sechs Monaten abgelaufen war. BFM-Sprecherin Gaby Szöllösy bestätigte von den Zeitungen «Zentralschweiz am Sonntag» und «Südostschweiz am Sonntag» genannte, neue Zahlen.

738 Personen mussten laut BFM nicht ausgewiesen werden, weil sie - animiert durch finanzielle Anreize - freiwillig in ihr Heimatland zurückkehrten. Es bleiben also rund 10'000 Asylsuchende übrig, die den Maschen des Dublin-Systems entgangen und untergetaucht sind.

Viele der Verschwundenen würden ausreisen, erklärte Szöllösy. In diesem Fall verlängert sich die Überstellungsfrist auf 18 Monate. Taucht die Person innert dieser Frist wieder auf, wird sie ausgeführt.

Wird sie aber danach aufgegriffen, ist eine Überstellung nicht mehr möglich. Dann wird eine Wiederaufnahme respektive ein Asylverfahren in der Schweiz eingeleitet.

(asu/sda)

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Zu linke Politik in der Schweiz.
Die Bürgerlichen wissen wie man dieses Problem lösen kann. Ich hoffe einfach, dass sich die andern bewusst sind das dies in der Schweiz nicht lebensqualitätsfördernd ist. So wird das Misstrauen gegenüber den Linken und Grünen noch grösser. Thaiking
Unwesen !
"Wird sie aber danach aufgegriffen, ist eine Überstellung nicht mehr möglich. Dann wird eine Wiederaufnahme respektive ein Asylverfahren in der Schweiz eingeleitet" Asylunwesen in Reinform! Daher sind also die jährlichen Milliardenkosten zu erklären. Und da wundert man sich, dass bei IV / AHV, Schulen etc. gespart werden muss. Und aufgrund des wachsenden Einflusses der gesamten Sozial- und Asylindustrie auf die Politik dürften in absehbarer Zeit keine Besserungen im Asylunwesen zu erwarten sein.
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