Viele Fragezeichen vor Basels «Rekordspiel»

In 51 Heimspielen blieben die Basler ungeschlagen. Nachdem sie am Mittwoch den Champions-League-Finalisten von 2004 bezwungen haben, scheint am Sonntag die Einstellung des Rekords gegen das in Basel noch sieglose Schlusslicht Schaffhausen Formsache.

Gerade der Erfolg über Monaco und auch der der Überraschungssieg des FC Thun am Donnerstag über den Hamburger SV liessen bei Gross die Alarmglocken läuten. «Pflichtspiele sind delikat und werden oft zu Stolpersteinen», warnte er seine Leute. «Wir dürfen angesichts des klaren Vorsprungs an der Tabellenspitze in der Konzentration nicht nachlassen.»

Viele Absenzen

Sorgen bereiten Gross auch die ungewohnt vielen Absenzen. Mit Cesar Carignano, Scott Chipperfield, Damir Dzombic, Djamel Mesbah, Alexandre Quennoz, Murat Yakin (alle verletzt) und David Degen (gesperrt) fehlen morgen sieben Spieler sicher.

Boris Smiljanic ist wegen einer Muskelverhärtung im Oberschenkel fraglich, was den Trainer sogar zu einer Systemänderung verleiten und dem japanischen Zuzug Koji Nakata zum Debüt verhelfen könnte.

Während es für die Schaffhauser Gäste doppelt reizvoll sein dürfte, den grossen FCB just vor der Rekord-Egalisierung in dessen Stadion zu stoppen, könnte der mögliche Eingang in die Geschichtsbücher hemmend auf die Basler Spieler wirken. Die Angst vor der Niederlage kurz vor dem Ziel könnte für einmal grösser sein als die Lust am Siegen.

Alltag in Thun?

Im Mittelpunkt des Interesses steht in der 20. Runde neben dem Basler «Rekordspiel» auch das Berner Derby im Thuner Lachen-Stadion. Können die Oberländer ihre Europacup-Form unter dem neuen Trainer Heinz Peischl auch in der Axpo Super League ausspielen oder folgt jetzt wieder der Meisterschafts-Alltag?

Aus den letzten zehn Spielen resultierten nur zwei Siege und insgesamt acht Punkte. Bei den Young Boys waren es im selben Zeitraum genau doppelt so viele (4/16).

Die Young Boys avancierten unter Trainer Gernot Rohr hinter Basel und dem FC Zürich zur dritten Macht in der Axpo Super League. Unter dem Deutschen kassierten sie erst eine Niederlage in sieben Spielen. Mit einem Vollerfolg in Thun wären auch die Machtverhältnisse im Kanton wieder ins (in YB-Augen) richtige Licht gerückt.

Zürcher Clubs vor entscheidenden Spielen

Vor heiklen Aufgaben stehen der FC Zürich in Yverdon und die Grasshoppers gegen Neuchâtel Xamax.

Der FCZ möchte beim kecken Aufsteiger seine Erfolgsserie (sieben Spiele ohne Niederlage) nicht abbrechen lassen, und der neue GC-Trainer Krassimir Balakov erhofft sich nach der Niederlage in Aarau ein erstes Erfolgserlebnis, um weiter in Ruhe arbeiten zu können.

«Ein Sieg würde meiner jungen Mannschaft viel Selbstvertrauen verleihen und wäre für den weiteren Verlauf der Meisterschaft Gold wert.»

(rr/sda)