Viele ärgerliche Niederlagen und ein Überraschungs-Duo

publiziert: Dienstag, 14. Jun 2011 / 22:25 Uhr
Heute nicht viel Glück für die Schweizer Beachvolleyballerinnen.
Heute nicht viel Glück für die Schweizer Beachvolleyballerinnen.

Der zweite Tag der Beachvolleyball-WM brachte aus Schweizer Sicht wenig neue Erkenntnisse. Die Duos können mit den besten Teams der Welt mithalten, zum Sieg reicht es aber in den wenigsten Fällen. Positive Schlagzeilen schrieben derweil Tanja Goricanec/Muriel Grässli.

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Als Nummer 46 und damit als am drittschwächsten eingestuftes Team waren Goricanec/Grässli am Wochenende nach Rom gereist. Dass die Tessiner-Zürcher-Kombination nach zwei von drei Gruppenspielen noch Chancen auf den Einzug in die Sechzehntelfinals hat, überraschte neben der Fachwelt wohl auch die beiden Spielerinnen. Unglücklicherweise ist die letzte Hürde die mit Abstand höchste. Zum Abschluss ihres ersten gemeinsamen Vorrunde an einem internationalen Turnier treffen sie auf die amerikanischen Titelverteidigerinnen Jennifer Kessy/April Ross, die bislang aber noch nicht restlos überzeugen konnten.

Gestern Nachmittag befanden sich Goricanec/Grässli auf bestem Weg, den zweiten Erfolg und die damit verbundene vorzeitige Qualifikation für die K.o.-Phase einzufahren. Nach dem Auftaktsieg gegen die Tschechinnen Hana Klapalova/Lenka Hajeckova lagen sie gegen die ebenfalls klar höher eingestuften Barbara Hansel/Sara Montagnolli 21:13, 16:15 voraus, ehe eine längere Schwächephase zur Wende führte. "Wir haben im Service und in der Verteidigung nachgelassen", analysierte Grässli. "Als Tanja einen Durchhänger hatte, haben die Österreicherinnen ihr Spiel geändert, wir wurden ungeduldiger." Immerhin bleibt die Erkenntnis, während viereinhalb von sechs Sätzen "sehr gut gespielt zu haben".

Gabathulers Ärger

Ebenfalls auf bestem Weg, eine Überraschung zu schaffen, wurden Philip Gabathuler/Jan Schnider vom eigenen Mut abrupt gebremst. Das einzige helvetische Männerduo, das schon länger als seit 2011 in dieser Zusammensetzung spielt, lag gegen das seit einigen Wochen etwas schwächelnde brasilianische Weltklasse-Team Marcio Araujo/Ricardo im Tiebreak 10:5, 12:7 und 13:12 voraus.

Es hatte sich nach harzigem Auftakt eindrücklich zurückgekämpft und ab dem zweiten Satz mit einigen brillanten Punkten den Gegner in Nöte gebracht. Und es besass zwei Matchbälle. "Wenn man an einer WM gegen ein solch starkes Team so klar vorausliegt, so ist eine Niederlage sehr, sehr enttäuschend", haderte Blockspieler Gabathuler mit der verpassten Chance. "Diese Qualität des Gegners, in engen Situationen die entscheidenden Ballwechsel zu gewinnen, fehlt uns. Wir sind zu wenig abgeklärt." Trotz der denkbar knappen Niederlage (15:21, 21:19, 18:20) haben Gabathuler/Schnider ihr Schicksal in den verbleibenden zwei Partien in den eigenen Händen.

Für Simone Kuhn und Nadine Zumkehr setzte es nach dem lockeren Auftaktsieg vom Montag am zweiten Turniertag eine Niederlage ab. Sie leisteten den als Nummer 8 gesetzten Gruppenfavoritinnen Xue Chen/Xi Zhang erbitterte Gegenwehr, mussten sich aber 13:21, 21:18, 9:15 geschlagen geben. "Zeitweise haben wir gesehen, wie wir mit einem Weltklasse-Duo mithalten können", fand Kuhn. "Insgesamt servierten die Chinesinnen etwas besser, kamen mit dem stetig ändernden Wind besser zurecht. Wir waren in der Annahme und in der Genauigkeit der Pässe zu wenig konstant." Mit einem Sieg im dritten Spiel würde das stärkste Schweizer Frauenduo das erste Ziel, den Einzug in die erste K.o.-Runde, erreichen.

Versöhnlicher Abschluss

Mehr als zwölf Stunden nach dem Sieg von Goricanec/Grässli beschlossen Patrick Heuscher und Jefferson Bellaguarda den Tag mit dem zweiten Schweizer Erfolgserlebnis. Die Routiniers, mit dem dritten Rang in Peking und viel Selbstvertrauen angereist, benötigten für den Kraftakt gegen die ehemaligen Junioren-Weltmeister Michal Kadziola/Jakub Szalankiewicz (Pol) genau eine Stunde. 22:20, 14:21, 16:14 lautete das Verdikt aus Schweizer Sicht.

Es sorgte nach der zweiten Turnier-Niederlage von Martin Laciga/Jonas Weingart (gegen die schlagbaren Österreicher Alexander Horst/Daniel Müllner) für einen halbwegs versöhnlichen Abschluss. Laciga/Weingart sind im letzten Gruppenspiel zwingend auf einen klaren Sieg und Schützenhilfe angewiesen, um doch noch in die Runde der letzten 32 vorzustossen. Der Freiburger und sein junger Berner Partner agierten im Vergleich zum Vortag wesentlich weniger riskiofreudig und mit wesentlich weniger Power beim Aufschlag.

Resultate:
Rom. WM. Gruppenphase. 2. Spieltag. Männer. Gruppe C: Marcio Araujo/Ricardo (Br/3) s. Philip Gabathuler/Jan Schnider (Sz/27) 21:15, 19:21, 20:18. Christian Redmann/Ben Saxton (Ka/46) s. Emiel Boersma/Daan Spijkers (Ho/22) 21:18, 21:17. - Rangliste (je 1 Spiel): 1. Redmann/Saxton 2 (2:0 Sätze). 2. Marcio Araujo/Ricardo 2 (2:1). 3. Gabathuler/Schnider 0 (1:2). 4. Boersma/Spijkers 0 (0:2). - Am Mittwoch (11.05 Uhr): Gabathuler/Schnider - Redmann/Saxton. Marcio Araujo/Ricardo - Boersma/Spijkers.

Gruppe D: Patrick Heuscher/Jefferson Bellaguarda (Sz/21) s. Michal Kadziola/Jakub Szalankiewicz (Pol/45) 22:20, 14:21, 16:14. Julius Brink/Jonas Reckermann (De/4) s. Alexander Licholetow/Alexej Pastuchow (Russ/28) 21:11, 21:13. - Rangliste (je 1 Spiel): 1. Brink/Reckermann 2 (2:0). 2. Heuscher/Bellaguarda 2 (2:1). 3. Kadziola/Szalankiewicz 0 (1:2). 4. Licholetow/Pastuchow 0 (0:2). - Am Mittwoch (14.05): Heuscher/Bellaguarda - Brink/Reckermann. Licholetow/Pastuchow - Kadziola/Szalankiewiz.

Gruppe J: Alexander Horst/Daniel Müllner (Ö/33) s. Martin Laciga/Jonas Weingart (Sz/40) 18:21, 21:17, 15:8. Konstantin Semenow/Jaroslaw Koschkarew (Russ/16) s. Pablo Herrera/Adrian Gavira (Sp/9) 14:21, 23:21, 16:14. - Rangliste (je 2 Spiele): 1. Semenow/Koschkarew 4. 2. Herrera/Gavira 2. 3. Horst/Müllner 2. 4. Laciga/Weingart 0. - Am Mittwoch (13.00): Laciga/Weingart - Herrera/Gavira. Semenow/Koschkarew - Horst/Müllner.

Frauen. Gruppe H: Xue Chen/Xi Zhang (China/8) s. Simone Kuhn/Nadine Zumkehr (Sz/17) 21:13, 18:21, 15:9. Shauna Mullin/Zara Dampney (Gb/41) s. Bibiana Candelas/Mayra Garcia (Mex/32) 21:17, 21:19. - Rangliste (je 2 Spiele): 1. Xue/Xi 4. 2. Kuhn/Zumkehr 2. 3. Mullin/Dampney 2. 4. Candelas/Garcia 0. - Am Mittwoch (15.05): Kuhn/Zumkehr - Candelas/Garcia. Xue/Xi - Mullin/Dampney.

Gruppe C: Tanja Goricanec/Muriel Grässli (Sz/46) s. Hana Klapalova/Lenka Hajeckova (Tsch/22) 21:18, 14:21, 15:9. Jennifer Kessy/April Ross (USA/3) s. Barbara Hansel/Sara Montagnolli (Ö/27) 29:27, 21:11. Hansel/Montagnolli s. Grässli/Goricanec 13:21, 21:19, 15:10. Kessy/Ross s. Klapalova/Hajeckova 22:24, 21:7, 15:12. - Rangliste (je 2 Spiele): 1. Kessy/Ross 4. 2. Hansel/Montagnolli 2. 3. Goricanec/Grässli 2. 4. Klapalova/Hajeckova 0. - Am Mittwoch (14.00): Goricanec/Grässli - Kessy/Ross. Klapalova/Hajeckova - Hansel/Montagnolli.

Bemerkung: Bei Punktgleichheit entscheidet die Direktbegegnung, als nächstes Kriterium das Satzverhältnis.

(fest/Si)

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