Vier Duelle mit Derby-Charakter

publiziert: Samstag, 22. Okt 2005 / 01:04 Uhr

Die Auslosungs-Strategie der Verbands-Verantwortlichen im Swisscom Cup hat sich in der 2. Runde des diesjährigen Wettbewerbs ausbezahlt. Am Wochenende stehen in Winterthur, Zürich, Basel und Chiasso vier Cup-Partien mit hohem Derby-Wert auf dem Programm.

Der FC Basel spielte schon während dem Bau des St.Jakob-Park auf der Schützenmatte.
Der FC Basel spielte schon während dem Bau des St.Jakob-Park auf der Schützenmatte.
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Eines steht schon vor dem Anpfiff der Sechzehntelfinals fest: Auch wenn Winterthur (gegen die Grasshoppers), YF Juventus (FC Zürich), Chiasso (Bellinzona) und Old Boys Basel (FCB) ihre Cup-Partien -- erwartungsgemäss -- verlieren sollten, hat sich die Cup-Teilnahme für sie dennoch gelohnt: Die Zuschauer-Einnahmen aus diesen Partien gegen den regionalen Widersacher werden einen Grossteil ihres Jahres-Budgets abdecken.

Am meisten Fans dürften den Weg am Wochenende auf die Basler Schützenmatte finden. Dort ist seit dem Umzug des FCB in den feudalen St.-Jakob-Park wieder der regionale Zweitligist Old Boys alleine beheimatet. Der Basler Traditionsverein mit NLB-Vergangenheit (1987-94) wird diese Saison vom FCB-Urgestein Massimo Ceccaroni als Spielertrainer betreut.

Nur schon dieser Aspekt wird viele Basler ins Kleinstadion locken. Ebenfalls bei OB spielt der andere Ex-Basler Marco Walker. Die beiden Kontrahenten sind sich im Cup bisher sechsmal begegnet: Zweimal (1926 und 1987) triumphierte dabei der Unterklassige. Das letzte Duell fand vor 13 Jahren statt, damals gewann der FCB mit 4:0.

Ceccaroni gegen FCB

Interessant werden dürfte aber nicht nur das Duell Ceccaroni - FCB, sondern auch, wie die Basler -- nur 48 Stunden danach -- auf die UEFA-Cup-Ohrfeige von Strasbourg reagieren werden.

Trainer Christian Gross hat seinen drei Internationalen David Degen, Patrick Müller und Pascal Zuberbühler eine mentale Erholungspause verordnet. Er will gegen den um fünf Klassen tiefer spielenden Widersacher Spieler einsetzen, die zuletzt weniger zum Zuge gekommen sind, und dabei ihr Talent unter Beweis stellen können.

Ponte gegen FCZ

Ebenfalls sechsmal duellierten sich YF Juventus und der FC Zürich in der K.o.-Konkurrenz. Damals hiessen die Affichen aber noch YF - FCZ oder Juventus - FCZ. Seit der Fusion traf YF Juventus nie mehr auf seinen grossen Nachbarn.

Zwischen 1927 und 1973 fiel die Bilanz jedoch unentschieden aus: Dreimal gewann YF/Juventus, dreimal der FCZ. Im letzten Duell setzte es 1973 auch den höchsten FCZ-Sieg (5:1 gegen Juventus) ab.

Brisant ist heuer -- wie im Stadtbasler Derby -- auch die Trainersituation: Bei YF Juventus steht der frühere FCZ-Manager und -Trainer Raimondo Ponte an der Seitenlinie.

Walther gegen GC

Winterthur und die Zürcher Grasshoppers liegen zwar geografisch nicht sehr weit voneinander entfernt. Dennoch reichte es im Schweizer Cup bisher nur zu drei Auseinandersetzungen. Jedesmal (1925, 1990 und 1998) setzte sich das oberklassige GC durch. Zweimal erreichte der Cup-Rekordsieger danach auch den Final des Wettbewerbs, nur 1925 aber glückte auch der Gesamtsieg (2:1 über Bern).

Pikant auch hier: Winterthur-Trainer und Sportchef Mathias Walther war bis Oktober 2003 bei den Grasshoppers als Sportchef verantwortlich, ehe er beim Stadtklub zusammen mit Meistertrainer Marcel Koller entlassen wurde.

Zusätzliches Salz in die Suppe dürften elf weitere Winterthurer Spieler und Funktionäre streuen, die einst bei den Grasshoppers angestellt waren. Sie werden hoffen, dass sich GC nach der kräfteraubenden und frustrierenden 0:1-Niederlage im UEFA-Cup gegen Middlesbrough noch die Wunden leckt und eventuell nicht voll konzentriert bei der Sache sein wird.

Als viertes Kantons-Derby steht im Tessin das Duell zwischen Chiasso und Bellinzona auf dem Programm. Dieses Derby gab es im Cup bereits achtmal: Sechsmal gewann Bellinzona, das heuer sportlich darbt, nur zweimal Chiasso, das diese Saison erneut mit dem Aufstieg in die Super League liebäugelt und gleichzeitig sein 100-Jahr-Jubiläum feiert.

Übersicht
Am Samstag: 16.00 Küssnacht am Rigi (2.i.) - St. Gallen 16.30 Zofingen (1.) - Wil 17.30 AC Lugano - Neuchâtel Xamax 17.30 Baden - FC Schaffhausen 17.30 Le Mont (2.) - Sion 17.30 Old Boys Basel (2.) - Basel 19.30 Luzern - Concordia Basel 19.30 YF Juventus Zürich - FC Zürich

Am Sonntag: 14.00 SV Schaffhausen (1.) - Kriens 14.30 Baulmes - Aarau 14.30 Perly-Certoux (2.) - Thun 14.30 La Chaux-de-Fonds - Young Boys 14.30 Locarno - Yverdon 14.30 Winterthur - Grasshoppers 15.00 Collombey-Muraz (2.i.) - Servette (1.) 16.00 Chiasso - Bellinzona

(bert/Si)

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