Vier Tote bei neuen Selbstmordanschlägen in Israel

In einem Supermarkt der Stadt Rosch Ha´Ain nahe dem Westjordanland sprengte sich am Morgen ein Mann in die Luft und riss mindestens einen Israeli mit sich in den Tod. Zehn weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Etwa eine Stunde später zündete am Ortseingang der israelischen Siedlerstadt Ariel im Westjordanland ein weiterer Palästinenser einen Sprengsatz, als ihn israelische Sicherheitskräfte überprüfen wollten.

Dabei wurden ein Israeli getötet und zwei weitere schwer verletzt. Nach den Anschlag wurde die benachbarte Stadt Kfar Saba aus Furcht vor einem weiteren Selbstmordanschlag hermetisch abgeriegelt.

Es waren die ersten gezielten Selbstmordanschläge gegen Israelis seit der Ausrufung einer einseitigen Waffenruhe durch palästinensische Extremistengruppen am 29. Juni.

Der Sprecher der radikalen Hamas-Organisation, Abdel Asis Rantisi, verteidigte die Anschläge mit der militärischen Eskalation Israels gegen die Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen. Er forderte den palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas zum Rücktritt auf.

Rantisi bekannte sich jedoch nicht ausdrücklich zu den beiden Attentaten. Die radikale Hamas hatte in der vergangenen Woche eine Vergeltungsaktion gegen Israel angekündigt, nachdem israelische Soldaten in der Stadt Nablus zwei Hamas-Aktivisten erschossen hatten.

Als erste Reaktion auf die Anschläge hat Israel die Entlassung von 69 palästinensischen Häftlingen gestoppt. Auf Anweisung von Ministerpräsident Ariel Scharon wurden Gefangene, die bereits in Bussen auf dem Weg ins Westjordanland waren, in die Haftanstalten zurückgebracht.

(fest/sda)