Der heute 33-jährige Italiener war zwischen Februar 1996
und März 1997 als wichtiger Transporteur und Verteiler
einer international tätigen Drogenbande aktiv. In diesem
Zeitraum führte der Mann rund 122 Kilogramm Kokain aus
Mexiko und den USA mit einem Verkaufswert von gegen 6,2
Millionen Franken in die Schweiz ein.
Er brachte die Drogen
in mehreren Transporten auf dem Luftweg über die Grenze,
ohne je von den Zollbehörden erwischt zu werden. Vor dem
Bezirksgericht erzählte der Mann am (gestrigen) Mittwoch,
dass er jeweils bis zu 30 Kilogramm Drogen im Handgepäck
mitführte. In Zürich übergab der Italiener das Kokain
seinen Abnehmern und wechselte die Erträge für seine Bosse
in Tranchen von 10.000 Franken in Dollar.
Im April 1997 wurde der Mann in Mexiko verhaftet. Er legte
ein umfassendes Geständnis ab und wurde zu einem wichtigen
Kronzeugen. Aufgrund seiner Aussagen machten die Zürcher
Fahnder eine im Limmattal tätige Drogenbande dingfest. Nach
zwei Jahren Gefängnisaufenthalt in Mexiko kehrte der
Italiener an seinen Wohnsitz in Belgien zurück, wo er auf
Ersuchen der Schweizer Behörden verhaftet und nach Zürich
überführt wurde.
Vor dem Bezirksgericht warf ihm die
Anklage Drogendelikte und schwere Geldwäscherei in der Höhe
von rund 1,74 Millionen Dollar vor. Der Bezirksanwalt
attestierte dem Angeklagten aber gute Kooperation und
forderte eine milde Strafe von drei Jahren Zuchthaus. Die
Verteidigung plädierte auf höchstens 18 Monate Zuchthaus.
Das Gericht verurteilte den Mann zu einer Zuchthausstrafe
von viereinhalb Jahren. Es begründete dies mit der grossen
Drogenmenge und machte klar, dass der Verurteilte ohne
Geständnis mit mehr als zehn Jahren Zuchthaus hätte rechnen
müssen. Zusätzlich wurde der Italiener für acht Jahre des
Landes verwiesen. Der Zürcher Staatskasse muss er 50.000
Franken abliefern.
(sda)