Villepin 17 Stunden lang befragt

publiziert: Freitag, 22. Dez 2006 / 09:57 Uhr

Paris - In der Rufmord-Affäre um vermeintliche Schwarzgeldkonten von Spitzenpolitikern hat sich Frankreichs Premierminister Dominque de Villepin ungewöhnlich lange den Fragen der Ermittlungsrichter stellen müssen.

Villepin zeigte sich nach der Befragung erleichtert.
Villepin zeigte sich nach der Befragung erleichtert.
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Nach 17-stündiger Zeugenaussage verliess Villepin am Freitagmorgen um 03.00 Uhr das Pariser Gericht, wo ihn die auf Finanzdelikte spezialisierten Ermittler Jean-Marie d´Huy und Henri Pons befragt hatten.

Er sei «sehr froh» darüber, seine Aussage gemacht zu haben, nachdem er über Monate «Opfer von Verleumdungen und Lügen» gewesen sei, sagte der Premier anschliessend. Er habe die Fragen der Richter mit der «grösstmöglichen Präzision» beantwortet, «bestrebt, die Wahrheit voranzubringen», fügte er hinzu.

Sarkozy angeschwärzt

D´Huy und Pons wollten herausfinden, welche Rolle Villepin in der Affäre spielte, in der Innenminister Nicolas Sarkozy zu Unrecht als Empfänger von Schmiergeldzahlungen aus einem Rüstungsgeschäft angeschwärzt worden war. Sarkozys Name war 2004 wie der weiterer französischer Politiker und Industriemanager auf gefälschten Kontenlisten der Deutsche-Börse-Tochter Clearstream aufgetaucht.

Dies hatte Spekulationen über eine Intrige innerhalb der bürgerlichen Regierung gegen den Innenminister geschürt, der im kommenden Frühjahr die Nachfolge von Staatschef Jacques Chirac antreten will.

Auftrags-Ermittlungen?

Dem heutigen Premier wird vorgeworfen, damals nicht nur Ermittlungen zu den Listen in Auftrag gegeben, sondern diese auch gezielt gegen seinen Rivalen Sarkozy angeordnet zu haben.

Villepin ist erst der zweite Premier in Frankreichs Fünfter Republik, der von Ermittlungsrichtern zu einer Aussage geladen wurde.

(ht/sda)

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