Villepins Intrige gegen Sarkozy: Der zweite Such-Tag

publiziert: Freitag, 6. Jul 2007 / 16:59 Uhr

Paris - Den zweiten Tag in Folge haben Untersuchungsrichter Räume des früheren französischen Premierministers Dominique de Villepin durchsucht. Er soll mit gefälschten Dokumenten gegen den jetzigen Präsidenten Nicolas Sarkozy intrigiert haben.

Der französische Premierminister Villepin gerät zunehmend unter Druck.
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Villepin soll veranlasst haben, dass der Justiz gefälschte Kontolisten zugespielt werden, mit denen Sarkozy Korruption unterstellt wurde. Der Altpremier sei bei der Durchsuchung dabei gewesen, berichtete das französische Radio.

Die nach dem Finanzinstitut Clearstream benannte Affäre hatte 2006 bereits die Regierung Villepin erschüttert. Sarkozy und Villepin waren damals Konkurrenten um die Kandidatur für das französische Präsidentenamt.

Ein Denunziant hatte gefälschte Clearstream-Kontolisten der Justiz zugespielt. Auch Sarkozy war auf der Liste zu finden. Die Untersuchungsrichter vermuten, dass Villepin damals die Affäre nutzen wollte, um Sarkozy politisch auszuschalten.

In der so genannten Clearstream-Affäre waren Sarkozy sowie weitere Politiker und Geschäftsleute über gefälschte Kontenlisten angeschwärzt worden, bei einem Fregattenverkauf an Taiwan angeblich Schmiergelder empfangen zu haben.

Sarkozy als Nebenkläger

Der Villepin- und Chirac-Rivale Sarkozy hatte dies als politisches Manöver gedeutet, mit dem er auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur der Regierungspartei UMP noch aufgehalten werden sollte. Der heutige Präsident tritt als Nebenkläger in dem Verfahren auf.

Die Hausdurchsuchung bei Villepin im 17. Bezirk sei «logische Folge» der neu aufgetauchten Notizen aus dem Laptop des Geheimdienstgenerals Rondot, hiess es am Donnerstag in Justizkreisen.

Villepin wies die Vorwürfe gegen ihn als «erlogene Behauptungen» zurück. Er war in dem Fall im Dezember schon 17 Stunden am Stück als Zeuge vernommen worden.

(dl/sda)

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