Villiger-Besuch - Slowakei will Schweizer Investoren anlocken

Die Schweiz ist eine starke Volkswirtschaft. Ihre Investitionen in der Slowakei entsprechen nicht ihren Möglichkeiten, sagte Schuster nach Gesprächen mit Villiger in Bratislava. Die Initiative müsse aber von der Slowakei ausgehen, räumte Schuster ein.

Schuster begrüsste gleichzeitig die Schweizer Unterstützung für Präventivmassnahmen in den vom diesjährigen Hochwasser betroffenen Gebieten. Die beiden Länder haben anlässlich des Arbeitsbesuchs von Villiger in der Slowakei ein entsprechendes Abkommen über 3. Mio. Franken unterzeichnet.

Villiger betonte, er sehe vor allem Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Tourismus. Der Besuch in der Hohen Tatra vom Vortag habe ihn beeindruckt. Die Slowakei habe sich in kurzer Zeit von der Planwirtschaft hin zu einer Marktwirtschaft entwickelt.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit könnte noch verbessert werden. Wir können aber Schweizer Firmen nicht zwingen, in der Slowakei zu investieren, sagte Villiger.

Trotz Verbesserungen in den letzten Jahren ist die Slowakei durch gewaltige regionale Unterschiede geprägt. Die Arbeitslosigkeit ist auf 19 Prozent gestiegen, im Osten des Landes beträgt sie gar bis zu 30 Prozent.

Villiger unterstrich, dass sich im Hinblick auf die künftige EU-Mitgliedschaft der Slowakei neue Möglichkeiten zwischen den beiden Ländern eröffnen würden. Die Schweiz und die Slowakei sind in vielem vergleichbar, etwa in Bezug auf Grösse und Bevölkerungszahl, sagte Villiger.

Villiger war am Morgen mit militärischen Ehren empfangen worden und hatte im Beisein von Schuster in der Präsidentenallee gemäss slowakischem Brauch einen Baum der Freundschaft gepflanzt. Er ist der erste Bundespräsident, welcher der Slowakei einen offiziellen Besuch abstattet. Villiger wird morgen Dienstag zurück in die Schweiz reisen.

(fest/sda)