Villiger führt mit Norwegen Europa-Gespräche

publiziert: Montag, 27. Mai 2002 / 13:57 Uhr

Oslo - Bundespräsident Kaspar Villiger ist zu einem zweitägigen Besuch nach Norwegen gereist. Im Zentrum der Gespräche der beiden Nicht-EU-Staaten stehen die europäische Integration sowie die UNO.

Bundesrat Kaspar Villiger.
Bundesrat Kaspar Villiger.
Mit Villiger empfängt Norwegen erstmals einen Bundespräsidenten zu einem offiziellen Besuch. Er trifft in Oslo mit dem norwegischen Regierungschef Kjell Magne Bondevik zusammen. Der Christdemokrat steht seit Oktober an der Spitze einer konservativen Minderheitsregierung.

Die zwei werden vor allem die Europapolitik ihrer Länder erörtern, die beide nicht der EU angehören. Die bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU gelten ab 1. Juni auch für das Verhältnis zu EWR-Staaten wie Norwegen.

Norwegen trat 1994 dem Europäischen Wirtschaftsraum EWR bei und ist weiterhin Mitglied in der Freihandelszone EFTA, in welcher auch die Schweiz vertreten ist.

Villiger und Bondevik wollen miteinander über die zweite Runde der bilateralen Verhandlungen der Schweiz mit der EU mit der Anbindung an die Abkommen von Schengen und Dublin reden. Dabei interessieren besonders die Erfahrungen des skandinavischen Landes mit den Kooperationsabkommen von Schengen und Dublin für den Polizei- und Asylbereich.

Die UNO-Erfahrung Norwegens sowie die Prioritäten der Schweiz in der UNO sollen ebenfalls zur Sprache kommen. Dabei geht es unter anderem um die Durchsetzung des humanitären Völkerrechts. Norwegen hat auch reiche Erfahrungen als Vermittler von Friedensgesprächen für den Nahen Osten sowie für Sri Lanka.

Am späteren Nachmittag will Villiger in der Botschaft mit Vertretern der in Norwegen ansässigen Auslandschweizer zusammenkommen. Für den Abend stand ein von den Gastgebern ausgerichtetes Gala-Dinner auf dem Programm.

(bb/sda)

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