Vitra Museum zeigt Retrospektive von Rudolf Steiner

Anlass zur Ausstellung gab der 150. Geburtstag Rudolf Steiners (1861-1925), der laut dem Museum als «einer der einflussreichsten und zugleich umstrittensten Reformer des 20. Jahrhunderts» gilt. Er gründete die Waldorf-Schulen, trat für ein ganzheitliches Menschenbild ein und inspirierte Künstler wie Mondrian, Kandinsky oder Beuys.

Steiner gilt zudem als Begründer der «organischen Architektur» und entwickelte auch im Möbeldesign eine eigene Formensprache. Sein architektonisches Hauptwerk ist das Goetheanum in Dornach SO bei Basel; nie zuvor sei das Material Beton in solchem Massstab skulptural eingesetzt worden, heisst es in einem Text zur Ausstellung.

Von Dornach aus verbreitete sich auch Steiners sogenannte Anthroposophie. Die Ausstellung beleuchtet die Anfänge des Reformers und die Entwicklung einer neuen Alltagsästhetik sowie das Ableiten konkreter Veränderungen aus den Reformideen, spart aber auch die Kritik an Steiner nicht aus.

Möbel, Modelle, Zeichnungen

Unter den Exponaten sind etwa 45 Möbel, 46 Modelle, 18 Skulpturen, über 100 Originalzeichnungen und -pläne, Plakate, Briefe oder Filme und Wochenschau-Auszüge. Zu den Höhepunkten zählt ein Gross-Modell des Goetheanums sowie von Steiner entworfene Farbkammern, die für die Ausstellung als begehbare Räume nachgebildet wurden.

Kuratiert wird die Ausstellung von Mateo Kries vom Vitra Design Museum. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit den Kunstmuseen in Wolfsburg und Stuttgart, wo sie - wie auch in Wien - bereits zu sehen war. In Weil wird die Ausstellung bis zum 1. Mai 2012 gezeigt; danach folgen weitere Stationen.

(dyn/sda)