Vlaams Blok in Belgien auf dem Vormarsch

Der Vlaams Blok kam auf 24,1 Prozent. Dies bedeutet gegenüber den Wahlen von 1999 ein Plus von 8,3 Prozentpunkten, wie die belgische Medien mit Hinweis auf das amtliche Endergebnis berichteten.

Während in ganz Flandern fast jede vierte Stimme an den Vlaams Blok ging, stimmte in ihrer Hochburg Antwerpen sogar jeder dritte Wähler für die Extremisten.

Die mit der kleinen nationalistischen Partei N-VA verbündeten Christdemokraten gewannen in Flandern mit 26,1 Prozent der Stimmen (plus 4 Punkte) die Wahlen und dürften mit der Regierungsbildung beauftragt werden. Die Liberalen, die Partei des belgischen Premierministers Guy Verhofstadt, erreichten hingegen nur 19,8 Prozent.

Die bisherige Ampelkoalition von Liberalen, Sozialisten und Grünen hat jetzt nicht mehr die nötige Mehrheit in Flandern, der bevölkerungsreichsten Region. Die demokratischen Parteien dürften aber an ihrer Linie festhalten und den ausländerfeindlichen Vlaams Blok nicht an der Regierung beteiligen.

Verhofstadt versicherte, er werde auf nationaler Ebene die Koalition von Liberalen und Sozialisten weiter führen. Der Parteichef der flämischen Christdemokraten, Yves Leterme, sagte, seine Partei (CD&V) werde nicht gemeinsam mit dem Vlaams Blok in Flandern regieren.

Die Verurteilung der rechtsextremen Partei durch ein Berufungsgericht im April als rassistische und diskriminierende Vereinigung hatte offensichtlich keine Auswirkungen auf das Wählerverhalten.

Im französischsprachigen Süden des Landes und in der Region Brüssel wurden die Sozialisten jeweils stärkste Partei. Die PS erreichte in Wallonien 37 Prozent, in Brüssel 28,7 Prozent.

(rp/sda)