Völkermord-Anklage gegen Boliviens Ex-Präsidenten erhoben

publiziert: Dienstag, 22. Feb 2005 / 09:08 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 22. Feb 2005 / 09:32 Uhr

La Paz - Boliviens Ex-Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada ist wegen Völkermords angeklagt worden. Dem 74-Jährigen und 13 seiner Minister wird vorgeworfen, während des Putsches gegen ihn im Oktober 2003 für den Tod von 60 Menschen verantwortlich zu sein.

Gonzalo Sánchez de Lozada lebt im Exil in den USA.
Gonzalo Sánchez de Lozada lebt im Exil in den USA.
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Wie ein Justizmitarbeiter in La Paz mitteilte, sind für den Völkermord und die Verletzungen von mehr als 500 Menschen neben Sánchez de Lozada sein früherer Verteidigungsminister Carlos Sánchez und Ex-Innenminister Yerko Kukoc verantwortlich. Die anderen Minister würden der Komplizenschaft beschuldigt.

Der mittlerweile im Exil in den USA lebende Sánchez de Lozada war im Oktober 2003 in einem blutigen Volksaufstand gestürzt worden. Die Strafverfolgung geht auf die Initiative einer Menschenrechtsvereinigung und Angehöriger von Opfern des Volksaufstandes zurück.

80 Tote bei den Auseinandersetzungen

Die Proteste hatten sich an den Plänen des neoliberalen Ex-Staatschefs entzündet, Erdgas über Chile ins Ausland zu exportieren. Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen kamen bis zu 80 Menschen ums Leben.

Insbesondere die Gewerkschaften und die Opposition beschuldigen die damalige Regierung, die Proteste mit übermässiger Gewalt niedergeschlagen zu haben.

Sánchez de Lozada ist der zweite Ex-Staatschef Boliviens, der sich seit der Rückkehr zur Demokratie 1982 vor Gericht verantworten muss. Der frühere Diktator Luis García Mesa war 1993 wegen Menschenrechtsverbrechen zu 30 Jahren Haft verurteilt worden.

(fest/sda)

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