Von Balthasar erhält postum Augustin-Bea-Preis

publiziert: Dienstag, 10. Mai 2005 / 18:19 Uhr

Luzern - Der Schweizer Theologe und Schriftsteller Hans Urs von Balthasar erhält postum den Augustin-Bea-Preis. Die mit 30 000 Franken dotierte Auszeichnung wird am 26. Juni 2005 anlässlich eines Festaktes zum 100. Geburtstag von Balthasars in Luzern verliehen.

Hans Urs von Balthasar war einer der bedeutendsten Kirchenlehrer des 20. Jahrhunderts.
Hans Urs von Balthasar war einer der bedeutendsten Kirchenlehrer des 20. Jahrhunderts.
Das Preisgeld erhält die Hans Urs von Balthasar-Stiftung. Diese wird ihn für die Förderung von Publikationen sowie den Aufbau des Archives in Basel verwenden. Der Preis wird von der internationalen Stiftung Humana in Erinnerung an Kardinal Augustin Bea verliehen, der zu den Förderern der Ökumene gehörte.

Hans Urs von Balthasar (1905-1988) war einer der bedeutendsten Kirchenlehrer des 20. Jahrhunderts. Er war ursprünglich Jesuit. 1950 trat er aus dem Orden aus, um sich vermehrt der von ihm gegründeten Johannes-Gemeinschaft zu widmen. Neben eigenen Werken war von Balthasar auch als Übersetzer tätig und leitete einen eigenen Verlag.

Universalster katholischer Theologe

Seine Veröffentlichungen trugen von Balthasar den Ruf des universalsten katholischen Theologen ein. Er gilt auch als geistiger Wegbereiter des zweiten Vatikanischen Konzils. Er erhielt mehrere Ehrendoktortitel und zahlreiche Auszeichnungen.

1988 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Kardinal. Zwei Tage vor der eigentlichen Übergabe des Kardinalshutes starb von Balthasar am 26. Juni. Die Beisetzung in Luzern zelebrierte ein Freund des Verstorbenen: Joseph Kardinal Ratzinger, der heutige Papst Benedikt XVI.

Kardinal Ratzinger war 1989 ebenfalls Träger des August-Bea-Preises. Bereits 1975 ging der Preis in die Schweiz; damals an Willem A. Vissert´Hooft, den Generalsekretär des Weltkirchenrats.

(bert/sda)

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