Deutschland gedenkt der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944

Vor 69 Jahren scheiterte das Hitler-Attentat

publiziert: Samstag, 20. Jul 2013 / 22:35 Uhr
Am 20. Juli 1944 hatten mehrere Wehrmachtsoffiziere und Zivilisten versucht, Hitler zu töten.
Am 20. Juli 1944 hatten mehrere Wehrmachtsoffiziere und Zivilisten versucht, Hitler zu töten.

Berlin - Mit Kranzniederlegungen und einem feierlichen Rekruten-Gelöbnis vor dem Reichstag ist in Berlin an das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler vor 69 Jahren erinnert worden. Bundespräsident Joachim Gauck würdigte den militärischen Widerstand um Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

"Der 20. Juli erinnert uns an jene Soldaten, die nicht nur Befehl und Gehorsam kannten, sondern letztlich ihrem Gewissen den Vorrang gaben", sagte er bei Vereidigung der Rekruten. Die Widerstandskämpfer hätten aus dieser Erkenntnis Konsequenzen gezogen und Verantwortung übernommen. "Ihr Versuch, Hitlers Regime zu beenden, blieb erfolglos, aber sinnlos war er nicht."

Verteidigungsminister Thomas de Maizière versicherte in Berlin, der 20. Juli wirke in der Bundeswehr fort. "Der mutige Widerstand gegen Diktaturen gehört zum Erbe und zur Tradition der Bundeswehr." Die Frauen und Männer des Widerstands seien wenige, zu wenige gewesen. "Aber sie kämpften für demokratische Werte: Würde, Recht und Freiheit", sagte de Maizière.

Als Helden gewürdigt

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit würdigte die Widerstandskämpfer als Helden. "Das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 war eine Tat von beispiellosem Mut", sagte er bei einer Feierstunde in der Gedenkstätte Plötzensee.

Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere versucht, Hitler zu töten. Der Operation "Walküre" genannte Umsturzversuch scheiterte jedoch: Hitler überlebte den Bombenanschlag im "Führerhauptquartier Wolfsschanze" (Ostpreussen) leicht verletzt.

Nur wenige Stunden später wurde Stauffenberg im Bendlerblock in Berlin, dem heutigen Sitz des Bundesverteidigungsministeriums, hingerichtet. Insgesamt fielen rund 200 Mitverschwörer der Nazi-Justiz zum Opfer.

"Pflicht zum Widerstand"

Gauck sagte während der Vereidigung, die Bundeswehr habe aus der Haltung der Widerstandskämpfer eine klare Richtschnur entwickelt. "Sie lautet: Auch Soldaten haben die Pflicht zum Widerstand, wenn gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung verstossen wird. Befehl und Gehorsam haben da ihre Grenzen, wo gegen Recht und Menschenwürde verstossen wird."

Wenn man heute "aus dem bequemen Abstand einer gefestigten Demokratie heraus" an die Menschen erinnere, die in einer ausweglos erscheinenden Situation den Mut zum Handeln behielten, dann solle damit das Bewusstsein geschärft werden: "Wir haben immer eine Wahl. In der Diktatur fällt sie freilich unendlich viel schwerer. Aber diese Haltung, die brauchen wir auch heute."

Im Bendlerblock gedachten am Mittag unter anderem Verteidigungsminister de Maizière, Bildungsministerin Johanna Wanka und Altbundespräsident Richard von Weizsäcker der Hitler-Attentäter und legten Kränze nieder.

Die Polizei hatte den Reichstag wegen angekündigter Proteste von Militärgegnern weiträumig abgeriegelt. Schon am Nachmittag gab es eine Protestaktion in der Stadt, die laut Polizeibericht friedlich verlief.

(bert/sda)

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