Vorurteile gegen Fremde sind da - Toleranz aber auch

publiziert: Samstag, 24. Jun 2006 / 13:48 Uhr / aktualisiert: Samstag, 24. Jun 2006 / 14:05 Uhr

Bern - Die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer haben Vorurteile gegen Fremde, ein Viertel antisemitisch. Jede und jeder Zwanzigste muss als rechtsextrem bezeichnet werden. Dennoch: Unter dem Strich dominiert die Toleranz.

Aufgrund der Studie könne mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung als fremdenfeindlich bezeichnet werden.
Aufgrund der Studie könne mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung als fremdenfeindlich bezeichnet werden.
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Zu diesen Schlüssen kommt eine Studie des soziologischen Instituts der Universität Genf, welche der Schweizerische Nationalfonds (SNF) veröffentlichte. Bei der Auswertung der Antworten konnten die Genfer Forscher vier grössere Gruppen in der Bevölkerung ausmachen.

37 Prozent der Befragten waren demnach zu den «Kreativen» zu rechnen. Diese Gruppe lehnt menschen- und fremdenfeindliche Haltungen ab. Ihre Mitglieder sind gebildet, politisch links, eher jung und wohnen in der Stadt.

Angst vor Fremden

Die zweitgrösste Gruppe bilden mit 23 Prozent die «konservativen Nationalisten». Sie zeigen klar fremden- und menschenfeindliche Haltungen. Politisch rechts, sind sie weniger gut gebildet und betrachten die Zukunft mit Sorge.

Die 16 Prozent «liberale Unternehmer» haben ebenfalls Angst vor Fremden. Sie akzeptieren die Unterschiede und sind nicht menschenfeindlich. Sie fordern Recht und Ordnung, stehen moderat rechts und vertrauen auf die Kräfte des Marktes.

Problematische «Desorientierte»

Die vierte Gruppe, die «desorientierten Traditionalisten», stellt 9 Prozent. Ihre Angehörigen sind klar menschen- und fremdenfeindlich, politisch diffus und haben Zukunftsangst. Sie sehen Gewalt als Mittel zur Problemlösung.

Gemäss der Studie sind die «Desorientierten» das Hauptproblem: Sie haben sich aus der Gesellschaft verabschiedet. Auch die «konservativen Nationalisten» geben Anlass zur Sorge. Gesellschaftlich sind sie zwar noch dabei, mit ihrer Gewaltbejahung sind sie aber weit vom normalen, gewaltfreien Weg der Problemlösung entfernt.

3,8 Prozent rechtsextrem

Richtig dem rechtsextremen Umfeld zuordnen lassen sich 3,8 Prozent der Bevölkerung. Ein Viertel hat etwas gegen Juden, was die Genfer Soziologen als Spätfolge der Raubgold-Debatte werten. Aufgrund der Studie kann mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung mit Fug und Recht als fremdenfeindlich bezeichnet werden.

Als Menschenhass definierten die Forschenden die Ablehnung von Bevölkerungsgruppen wie Behinderten, Homosexuellen, Muslimen, Juden oder Frauen. Fremdenfeindlichkeit umfasste die Ablehnung von Migrantinnen und Migranten.

(bert/sda)

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