Vorzeitlicher Krippenkampf
Bei all diesen scheinbar sachlichen Argumenten verlässt einen nie der Verdacht, dass es hier vor allem darum geht, ein möglichst traditionelles Frauenbild zu bewahren. Dazu passt auch das aus der selben Ecke gebrachte Rabenmutter-Argument, dass Frauen, die ihre Kinder nicht wie eine Glucke 24 Stunden am Tag behüten, mithin das eigene Leben nicht zugunsten des Nachwuchses aufgeben wollen, gar keine Kinder haben sollten.
Diesen emotional gesteuerten Behauptungen lässt sich nicht beikommen – sachliche Argumentationen richten da nichts aus. Der einzige harte Einwand ist, dass hier wieder nichts als öffentliche Gelder verschleudert würden.
Es erstaunt irgendwie, dass dieses Argument ausgerechnet von der rechten Seite des politischen Spektrums kommt, behaupten doch diese Leute sehr gerne, dass sie – im Gegensatz zu den Sozis – unternehmerisch denken könnten. Beim Thema Krippenplatz tut sich hier eine verblüffende Lücke zwischen Selbstbild und Wirklichkeit auf. Denn ein öffentlich geförderter Krippenplatz kostet nicht nur Steuergelder. Er generiert auch solche.
Wenn ein Ehepaar ein Kind will, wird es sich dies zweimal überlegen. Vor allem, wenn die Frau einen Job hat, der ein gutes Gehalt abwirft und Karrierechancen bietet. Ein Kind schmeisst hier einen fetten Stein ins Getriebe: Gibt die Frau ihren Beruf auf und widmet sich ganz der Erziehung, wird das gemeinsame Einkommen um einiges sinken. Bei gut verdienenden Leuten bedeutet dies locker einen Einkommenssteuerausfall von 10000 bis 50000 Franken pro Jahr, der dem Staat entgeht.
Das ist aber nicht alles. Wenn die Familie im Gesamten den Gürtel enger schnallen muss, weil Mami daheim bleibt, gehen auch die Konsumausgaben zurück. Einkommen, das andere hätten, wird nicht generiert, Mehrwertsteuer wird nicht bezahlt, ein Häuschen wird nicht gebaut, Grundsteuern nicht bezahlt. Wenn die Mutter dann vielleicht wieder per Teilzeit in den Job einsteigt, wird sie einen Riesenstress haben, immer eine organisierte Betreuung zu finden. Das Argument, es gäbe ja Grosseltern, ist in der heutigen Zeit der mobilen, flexiblen Arbeitnehmer lächerlich. Wenn Sie in Baden arbeiten, können Sie ihre Kleinen nicht den Eltern nach St. Gallen bringen. Dazu kommt, dass viele Leute ihre Kinder so spät bekommen, dass die Grosseltern zu krank und gebrechlich sind, um sich noch mit Kleinkindern abgeben zu können.
Doch bleiben wir bei den Finanzen: Bleibt ein Elternteil zu Hause, bis das jüngste Kind 5 oder 6 Jahre alt ist, heisst das bei zwei Kindern mindestens 7 Jahre Erwerbsausfall. Danach Teilzeitarbeit auf einem niedrigeren Niveau, denn es ist nun mal so, dass die Halbwertzeit des Jobwissens immer kürzer ist, die Qualifikationen eines Arbeitnehmers mit jedem Monat Pause vom Job verdunsten. Die Folge: wieder geringeres Einkommen, weniger Steuern, weniger Konsum.
Wenn in dieser Zeit der Alleinverdiener den Arbeitsplatz verliert, kann es tragisch werden und auf einmal steht die Familie bei der Sozialhilfe – und dass diese Ausgaben denselben, die gegen Kinderkrippen sind, zu hoch sind, ist allenthalben bekannt.
Es ist klar, dass auch die Eltern noch Beiträge – über die zusätzlichen Steuern hinaus – zahlen müssten. Eine Staffelung nach dem Einkommen wäre absolut fair, denn wer dank der Krippe mehr verdienen kann, kann auch etwas mehr zahlen. Leute mit tiefem Einkommen würden bis zu einem Minimalbeitrag hinunter weniger zahlen. Wer allerdings nicht arbeitet, hat keinen Anspruch auf einen Platz, sprich, Alleinerziehende, arbeitslose Sozialhilfeempfänger(innen) dürfen das Kind nur in die Krippe geben, wenn sie eine Stelle finden, arbeiten und auch Steuern zahlen. Das wäre eine Möglichkeit und Motivation, die allenfalls sogar die Sozialkosten vermindern könnte.
Die Logik scheint bestechend zu sein, doch es kommt sicher der Einwand, dass dies ein Nullsummenspiel sei, da die aufgegebene Stelle ohnehin von einem anderen Arbeitnehmer besetzt würde, die Steuern also wieder gleich seien. Dies mag bei niedrig qualifizierten Jobs gelten. Aber qualifizierte Leute werden immer gesucht und sind schwer zu ersetzen, hinterlassen mithin schmerzliche Lücken im Betrieb.
Am Ende bleibt das Gefühl, dass hier eine Kinder-Küche-Kirche Romantik gesucht wird, die sich nur durch die Angst vor einer autonomen Frau erklären lässt. Ein Relikt, dass in unsere heutige Zeit wirklich nicht mehr passt.
(von Patrik Etschmayer/news.ch)
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