WHO fordert höhere Zigarettenpreise

Jugendliche seien eine bevorzugte Zielgruppe der Werbekampagnen der Tabakindustrie, kritisierte Brundtland bei der Eröffnung der Konferenz. An dem zweitägigen Treffen nehmen Gesundheitsminister und Beamte aus 48 Staaten teil. Die Schweizer Delegation wird von Thomas Zeltner, Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), geleitet.

Noch in diesem Jahr soll ein gemeinsamer Aktionsplan verabschiedet werden. Die WHO verhandelt derzeit über eine internationale Anti-Tabak-Konvention.

«Wir tragen einen Krieg aus», sagte Brundtland über die Kampagne der WHO gegen das Rauchen. Mit schnellen Erfolgen sei aber nicht zu rechnen: «Es gibt keine Möglichkeit, Millionen Menschen dazu zu bringen, von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufzuhören.»

Neben der Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken helfe auch die Erhöhung der Tabaksteuer, weil dann vor allem Jugendliche und ärmere Bürger notgedrungen ihren Tabakkonsum einschränkten oder mit dem Rauchen aufhörten. Es sei eine der effektivsten Massnahmen, um Menschen vom Rauchen abzuhalten.

Jede Verzögerung bei der Einführung einer wirkungsvollen Politik bedeute mehr Todesfälle, sagte Brundtland. Allein in Europa seien alljährlich 1,2 Millionen Todesfälle auf das Rauchen zurückzuführen, weltweit seien es 4,2 Millionen. Bis zum Jahr 2020 könnte diese Zahl auf zehn Millionen steigen.

(kil/sda)