WM-Gold für Tschepalowa

publiziert: Samstag, 19. Feb 2005 / 15:49 Uhr / aktualisiert: Samstag, 19. Feb 2005 / 16:05 Uhr

An der nordischen Ski-WM in Oberstdorf (De) hat Julia Tschepalowa das Verfolgungsrennen für sich entschieden. Die Russin, vor sieben Jahren in Nagano Olympiasiegerin über 30 km und in Salt Lake City im Sprint, gewann damit ihren ersten WM-Titel vor Marit Björgen und Kristin Steira (beide No). Laurence Rochat gab nach wenigen Kilometern wegen Beinkrämpfen auf.

So freut sich eine Gewinnerin.
So freut sich eine Gewinnerin.
Die einzige Schweizer Teilnehmerin hatte sich bis zum Start wohl gefühlt. Doch im Gerangel nach dem Start fühlte sich Rochat unsicher, was sich in einer erschwerten Atmung niederschlug. Schon in der ersten Steigung stellten sich Beinkrämpfe ein.

Danach wurde die Romande nach hinten durchgereicht, bis sie in 41. Position aufgab. Angesichts der Staffel vom Montag hätte es keinen Sinn gemacht, das Rennen fertig zu laufen. Einen Grund für ihre Probleme fanden weder die Athletin, die schon in Salt Lake City über 10 km das Ziel nicht erreicht hatte, noch Trainer Erich Sterchi.

Doch Laurence Rochat war nicht die einzige Langläuferin, die das Ziel nicht sah. Die wesentlich prominentere Kristina Smigun stieg kurz nach ihr aus. Die Estin verspürte Anzeichen einer Erkrankung, nachdem Hauptcoach Mati Alaver seit Tagen sein Zimmer nicht verlassen kann.

Sturz nach dem Start

Smigun hatte vor zwei Jahren im Val di Fiemme (It) die Verfolgung gewonnen. Wegen einer Erkältung schon gar nicht gestartet war Virpi Kuitunen (Fi), die vor Wochenfrist den Sprint in Reit im Winkl (De) gewonnen hatte. Katerina Neumannova, die am Donnerstag Weltmeisterin über 10 km Skating geworden war, stürzte nach dem Start ausgangs des Skistadions bei einer Brückenüberführung und vergab damit ihre Aussichten auf einen weiteren Medaillengewinn.

Das Verfolgungsrennen über je 7,5 km in klassischer und freier Technik wurde bis zum 10. Kilometer von Marit Björgen bestimmt. Die Norwegerin musste in dem ihr besser passenden Diagonastil alles daran setzen, ihre Gegnerinnen müde zu laufen. Doch der klaren Weltcup-Leaderin wurden die eigenen Grenzen aufgezeigt.

Als Julia Tschepalowa in der Hauptsteigung angriff, fühlte Björgen nur noch schmerzende Muskeln und steife Beine. Danach musste sich Björgen sogar noch ihrer aufstrebenden Landsfrau Kristin Steira erwehren.

"Ich bin mit Silber hochzufrieden. Es gab eine stärkere Gegnerin. Dagegen konnte ich nichts ausrichten", erklärte Björgen. "Es hätte mich irgendwie getroffen, wenn ich am Schluss gegen Marit hätte sprinten müssen. Wahrscheinlich hätte ich sogar verloren. Diese Bronzemedaille ist mehr wert als mein Weltcupsieg in Pragelato", merkte Kristin Steira an.

Sorgfältige Saisonplanung führte zum Erfolg

Ihrer Aussage zufolge begann der harte Teil des Rennens für Julia Tschepalowa erst, als sie alleine voraus lag. Optisch hingegen wirkte sie, als fliege sie ihren Gegnerinnen davon. Am Donnerstag war die 29-jährige Athletin über die Niederlage gegen Neumannova mehr enttäuscht gewesen, als sie in der Öffentlichkeit zugeben mochte.

Diesmal hingegen kam sie zum ersehnten Triumph. Die WM-Erfolge Tschepalowas beruhen auf einer sorgfältigen, auf diesen Februar ausgerichteten Saisonplanung. Anderseits ranken sich noch immer Rätsel um das Trainingslager der Russen in Armenien. Sie hatten sich drei Wochen lang auf einer Höhe von 2025 m aufgehalten.

Tschepalowa hingegen war nach den vorolympischen Testwettkämpfen in Pragelato (It) vorerst noch in Sestriere geblieben und hatte sich später lediglich für eine Woche, was eine kräftezehrende Reise bedingt, zu ihren Landsleuten nach Armenien begeben. "Dort bin ich zweinmal von Kontrolleuren der Welt-Dopingagentur WADA getestet worden", stellte Tschepalowa bei der Pressekonferenz fest.

(kst/Si)

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