Ukraine

Waffenruhe: Schweizer Diplomaten geben sich zuversichtlich

publiziert: Sonntag, 7. Sep 2014 / 09:00 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 7. Sep 2014 / 11:59 Uhr
Heidi Tagliavini war als Vermittlerin der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OSZE) in die Verhandlungen in der weissrussischen Hauptstadt Minsk involviert.
Heidi Tagliavini war als Vermittlerin der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OSZE) in die Verhandlungen in der weissrussischen Hauptstadt Minsk involviert.

Bern - Die Schweizer OSZE-Diplomatin Heidi Tagliavini setzt grosse Hoffnungen in das Abkommen, das zu einer Waffenruhe in der Ukraine geführt hat. Die ersten Tage bei der Umsetzung des Abkommens seien nun sehr wichtig, sagte sie in Interviews.

6 Meldungen im Zusammenhang
Im Gegensatz zu einer früheren Vereinbarung beruhe das Protokoll nun auf Vorschlägen der Präsidenten Wladimir Putin und Petro Poroschenko, sagte Tagliavini den Zeitungen «Le Matin Dimanche» und «SonntagsZeitung». «Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass es sich um ein ernsthaftes Abkommen handelt.»

Tagliavini war als Vermittlerin der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OSZE) in die Verhandlungen in der weissrussischen Hauptstadt Minsk involviert. Sie empfand die Verhandlungen nach eigenen Angaben als «sehr konstruktiv».

Sie hob hervor, dass das Abkommen dazu führte, dass die Waffen tatsächlich schwiegen. «Allein dies schien noch vor wenigen Tagen undenkbar.» Die nächsten Schritte seien nun, die Einrichtung und die Einhaltung der Feuerpause zu überwachen. Die OSZE-Beobachtermission soll einen Überprüfungsmechanismus einrichten.

«Krieg der Bilder»

Zur Frage, ob auch ein Rückzug russischer Truppen zur Vereinbarung gehöre, sagte Tagliavini: «Das Protokoll verlangt den Rückzug 'aller bewaffneter illegalen Kräfte aus der Ukraine'.» Die Präsenz russischer Kämpfer ist ein heikler Punkt im Konflikt.

Die OSZE habe derzeit «keine Belege, dass reguläre russische Truppen in den Konflikt eingriffen», sagte der Schweizer OSZE-Botschafter Thomas Greminger in einem Interview mit der Zeitung «Schweiz am Sonntag». Er bestätigte aber frühere Aussagen, wonach «russische Kämpfer als sogenannte Freiwillige in den Konflikt» eingriffen.

Zwar werde dieses Eingreifen von russischer Seite toleriert. «Daraus einen Einmarsch regulärer russischer Truppen abzuleiten, halten wir für verfrüht», sagte er weiter. Es brauche mehr Informationen von der OSZE-Beobachtermission vor Ort. Die Ukraine warf Russland einen Einmarsch vor.

Auf Bilder und Satellitenaufnahmen angesprochen, welche die Präsenz russischer Truppen beweisen sollen, sagste Greminger: «Wie in jedem Krieg ist der Konflikt in der Ukraine auch ein Krieg der Bilder.» Die OSZE verlasse sich in ihren Beurteilungen ausschliesslich auf Beobachtungen der eigenen Mission.

Die Einigung auf die Waffenruhe bezeichnete Greminger als «den wohl bisher aussichtsreichsten Schritte Richtung Stabilisierung und Deeskalation der Ostukraine». Dennoch sei «die Situation noch immer fragil und unsicher».

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Korrespondenten der Nachrichtenagentur Reuters berichteten von anhaltendem Artilleriefeuer unweit des Flughafens der Stadt Donezk. (Symbolbild)
Donezk - Die vereinbarte Feuerpause in der Ostukraine bleibt trotz der Friedensbeteuerungen der Konfliktparteien brüchig. Der Amtierende OSZE-Vorsitzende, Bundespräsident ... mehr lesen 1
Die prowestliche Führung in Kiew bekräftigte, sich an die am Freitag in Minsk beschlossene Feuerpause zu halten.
Kiew/Moskau - Die erste beidseitige Feuerpause in der Ostukraine wird nach Einschätzung des russischen Präsidenten Wladimir Putin und und seines russischen Amtskollegen Präsidenten ... mehr lesen
Mariupol - Im Ukraine-Konflikt haben ... mehr lesen 1
Präsident Petro Poroschenko muss die Feuerpause für die Regierungstruppen noch anordnen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Mariupol - Kurz vor einer erwarteten Einigung auf eine Feuerpause in der Ostukraine gehen die Kämpfe weiter. In Mariupol war am Freitagmorgen Gefechtslärm zu hören. Gefechte ... mehr lesen 2
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und patentiert, das sowohl den Verteidigungssektor als auch die Planetenforschung revolutionieren könnte. mehr lesen  
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten