Wahl von Obama - Hoffnungen im internationalen Genf

publiziert: Mittwoch, 5. Nov 2008 / 12:33 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 5. Nov 2008 / 17:12 Uhr

Genf - Die Wahl von Barack Obama weckt auch im internationalen Genf Hoffnungen. Von ihm und den US-Demokraten erwarten Experten eine offenere Haltung gegenüber den internationalen Organisationen.

Bedeutet die Wahl Obamas das Ende des amerikanischen Alleinganges in der Welt?
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«Die Ära John Bolton ist zu Ende», fasst Daniel Warner, Professor am Institut für internationale Studien und Entwicklung IHEID, die Genfer Erwartungen zusammen. Er spielt damit auf den extrem UNO-kritischen früheren US-Botschafter bei den Vereinten Nationen an.

Für Warner bedeutet die Wahl Obamas das Ende des Unilateralismus, des amerikianischen Alleinganges in der Welt, und die Wiederkehr des Multilateralismus. «Wir erwarten einen politischen Klimawechsel, mit grösserer Bereitschaft der USA zur Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen».

Für den Genfer Soziologen und UNO-Politiker Jean Ziegler wird Obama auf Grund seiner Biographie die Bedeutung Genfs für die Entwicklungsländer besser verstehen. Er hoffe, dass die USA nun einen «kompetenteren» Botschafter ins internationale Genf entsenden würden. Ziegler ist auch sicher, dass die USA in den Menschenrechtsrat zurückkehren werden.

Unilateralismus und die Bereitschaft zu Präventivkriegen dürften allerdings nicht über Nacht aus der amerikanischen Politik verschwinden. Ziegler fragt sich in diesem Zusammenhang, wie sich das Kräfteverhältnis zwischen Obama und der US-Militärlobby entwickeln wird.

Mehr Respekt für internationales Recht

Professor Yictor-Yves Ghebail glaubt nicht an einen abrupten Kurswechsel in der amerikanischen Aussenpolitik. Obama sei wegen der Wirtschaftskrise gewählt worden, und Wirtschaftspolitik dürfte beim neuen US-Präsidenten höchste Priorität haben.

Ghebail erwartet aber, dass sich Obama stärker für die Respektierung des internationalen Rechts einsetzen wird.

Zu diesem Punkt befragt, erklärte IKRK-Sprecher Florian Westphal lediglich, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz werde seinen «konstruktiven Dialog zum heiklen Thema der Gefangenen auf Guantánamo» fortführen.

Paul Vermeulen, Direktor von Handicap International, hofft auf eine «Weiterentwicklung der amerikanischen Haltung in Menschenrechtsfragen».

Neue Impulse für Welthandelsgespräche?

Ob die Präsidentschaft Obamas den WTO-Verhandlungen neue Impulse verleiht, ist für die Experten unklar. Für Cédric Dupont, Spezialist für internationale Wirtschaftsbeziehungen, zeigten sich bisher die Republikaner «Freihandels-freundlicher» als die Demokraten. Die USA seien aber generell an einem offenen Welthandelssystem interessiert.

Obama habe sicher nicht die gleichen Vorstellungen vom Freihandel wie die Bush-Administration, glaubt Professor Ghebail. Der neue Präsident werde sich bei der Liberalisierung des Welthandels sicher stärker an der sozialen Frage orientieren. Aber Obama sei Pragmatiker und kein Protektionist.

Obama könnte nach Meinung der Experten bei den festgefahrenen Welthandelsgesprächen den Inhalt einiger Dossiers neu bestimmen, um zu einem Abschluss der Doha-Runde zu gelangen. Allerdings hänge ein erfolgeicher Abschluss der Verhandlungen keinesfalls nur von den USA ab.

(von Blaise Lempen/sda)

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in Amerika ist alles möglich
durch die ganze Welt geht ein Aufatmen, Befreiung von einem Alptraum. Werden jetzt die aberwitzigen Einreisekontrollen zurückgenommen?, werden nach wie vor Fluggastdaten über den Teich wandern, die Us Geheimdienste auf der ganzen Welt zurückgepfiffen? Ich befürchte, daß versucht wird diesen und andere Wünsche nicht Wirklichkeit werden zu lassen. "In Amerika" sagt Obama "ist alles möglich". Er weiß wie recht er hat.
Nach den Kennedy's, Martin Luther und dem Attentat-Eigenbau aufs Pentagon ist es nicht unvorstellbar, daß die dunklen Kräfte wieder zuschlagen werden. Es steht zuviel auf dem Spiel. Wer hat die statements seiner haßerfüllten Gegner von nach der Wahl vergessen? Das ist ein Angriff auf die weiße Kultur in Amerika.
Also genießen wir den Augenblick und träumen mit Freudentränen in den Augen. Ich hoffe inbrünstig, daß er den Wandel unumkehrbar machen kann.
Guten Tag Magnus
Ja, Hr. Obama ist der Bessere. Auch Grüsse nach Gerlikon.
Liebe marylou
Das hätte McCain auch getan! Also freuen sie sich doch ein bisschen ohne immer gleich an Ihr geliebtes Bankgeheimnis zu denken. (Im Übrigen ist es doch ein echter Witz, zwischen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung einen Unterschied zu machen. Das ist nichts, als juristische Spitzfindigkeit) Aber ich bin halt auch ein wenig ein opportunistischer Schweizer und stehe zum Bankgeheimnis, das ja gar keines echtes mehr ist, denn die Verrechnungssteuer von 35% kriegt ja auch der Deutsche Staat, das ist sogar mehr, als er selbst in Deutschland auf die Zinsen erhebt! Und ausserdem untersteht jede ausländische Bank, die in der Schweiz eine Filiale hat, dem Schweizer Recht. Also profitiert auch die Deutsche Bank und viele andere vom Bankgeheimnis! Das wird alles viel zu viel aufgebebauscht, es ist weniger dahinter, als es den Anschein macht. Und die Schweiz wird nicht ärmer und nicht reicher durch das Bankgeheimnis. Ärmer werden wir höchstens durch wertlose amerikanische "Wertpapiere" und durch die Banker, die damit handeln!
Obama ist auf alle Fälle der bessere Präsident als McCain und seine Vize Palin kann einem fast schon ein wenig Angst machen! Bitte ein bisschen positiv denken. Und viele Grüsse nach dem schönen Luzern!
Ich werde ja auch nicht euphorisch dabei, ....
... dass Obama das Rennen um die Präsidentschaft gemacht hat! Aber ich freue mich, dass offensichtlich ein solcher Mann Präsident der USA werden wird, den ich glaube als (auch) Menschen zu erkennen, der noch mehr kann als "nur" managen!

Ich glaube und hoffe es auch, dass er das Mensch-Sein nicht verlernt hat. Was ich bisher von ihm sah und (zu-)hörte, bestätigte mir dies eigentlich ... Ich habe ein ganz anderes Gefühl als beim Pistoliero-Cowboy bisher ...

UND: Ich meine, dass WIR, was das Bankgeheimnis betrifft, eigentlich nicht unbedingt daran festhalten müssten ... (übrigens trifft es vermutlich nicht mich (!), sondern kann, denke ich, nur Leute jucken, die viel mehr Geld haben ...)

Wer profitiert denn davon, resp. wer verliert etwas und warum denn, wenn es angepasst würde, das Bankgeheimnis ?

Es ... ist nicht mein Fachgebiet, das Geld ... grins ... leider, sonst könnte man ja mit diesem -geheimnis noch etwas herausschlagen, das man dazu noch vor den Steuerbehörden verheimlichen täte ... und ein zweites Mal davon profitieren würde - von diesem Bankgeheimnis ...?!

Schön! Warten wir's ab ...
Euphorie?
Wenn man die Zeitungen und die Kommentare in dieser Chat-Ecke liest, könnte man meinen, mit der Wahl von Obama seien nun alle Probleme auf der Welt gelöst. Jeder glaubt offenbar, dass jetzt überall Friede einkehrt. Auch unter Obama wird im Irak weiter gekämpft und in Afganistan wird er nicht darum herum kommen, die Truppen zu verstärken. Auch die Probleme mit der atomaren Aufrüstung des Irans werden auf ihn zu kommen und irgendwann ist er vielleicht zu einer Reaktion gezwungen. Und- liebe Leute: Der Friede zwischen Israel und den Palästinensern hängt nicht allein von den USA und deren Präsidenten ab.
Guten Tag Thomy
Schön, dass Sie sich freuen. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass Hr. Obama das Bankgeheimnis bekämpfen will. Das hilft ja sowieso nichts, ausser schadet den Finanzplätzen und Jeder, der mit Geld umgehen kann, weiss ich dann auch zu helfen.
endlich ist Amerika erwacht
Die Amerikaner haben wirklich eine gute Wahl getroffen.. auch wenn er als Präsident sehr warscheinlich nicht alle offenen Punkte bereinigen kann.. aber zumindest kann er Zeichen setzen... Wünsche Ihm alles Gute und viel Erfolg und das Amerika endlich aus der Krise rausfindet.. er tut mir einfach leid, dass er zu deutsch gesagt das "Saupuff" von Bush aufräumen muss.. aber das wird er schon schaffen
Grandios! Hoffnungsvoll!
Kommentare heute: ...Die jubelnden Menschen in den USA, eine solche überbordende Freude, die man erleben könne, dies habe man letztmals, an der Siegesfeier für einen US-amerikansichen Präsidenten, bei John F. Kennedy erlebt!

Wie otherMan sagte, so erging es mir auch, als ich auf der Heimfahrt heute Mittag die Kommentare und Stimmen aus den USA im Autoradio hörte ... Die spürbar starken Gefühle der Amerikaner (sehr vieler Amerikaner offensichtlich) über diesen Sieg, trieben auch mir die Gefühle hoch - Ich meine, es ist ein gutes Zeichen, wenn Menschen, wie Obama, derart die Menschen - im Guten - bezaubern können!

Ich hoffe, dass damit wirklich die Zeichen auf Frieden, friedlich aber bestimmt und mit Ehrlichkeit gestellt wurden!

Auch ich gratuliere Barak Obama und den Amerikanern zur Wahl und wünsche alles Gute jetzt und für eine erfolgreiche Zukunft, so, wie Obama es sich jetzt vorstellt!

PS: Ich weiss, die Wünsche werden kaum in Washington ankommen - aber es gibt auch Wege, die sind uns nicht bekannt und auf diesem Weg wirken diese unsere guten Wünsche!
dieser grossartige...
...mann, kann nur verbessern. und ich weiss, dass das, was er sagt, er auch tun wird, denn dies sieht man in seiner gestik und mimik und in der art wie er redet.
als ich heute morgen gegen 06.00 seine Siegesrede hörte, hat mir das dann schon ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt.

die menschen sind, was sie denken, und sie handeln nach dem, was sie sind.
Gratulation
zum grandiosen Sieg. Ein Sieg in vielerlei Hinsicht. Viele Hoffnungen ruhen auf diesem neuen Präsidenten, vielleicht zu viele!
Viel, viel Glück und Erfolg für Sie und uns alle. Mr. Präsident!
.
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