Wahlschlappe für Regierungspartei in Taiwan

publiziert: Samstag, 12. Jan 2008 / 15:22 Uhr / aktualisiert: Samstag, 12. Jan 2008 / 18:09 Uhr

Taipeh - Bei der Parlamentswahl in Taiwan haben die China-treuen Nationalisten von der oppositionellen Kuomintang-Partei (KMT) einen klaren Sieg errungen. Präsident Chen trat als Chef der unterlegenen Regierungspartei zurück.

Chancen auf Präsidentschaft: Ma Ying-Jeou.
Chancen auf Präsidentschaft: Ma Ying-Jeou.
Die KMT sicherte sich laut Wahlkommission 81 von 113 Mandaten und damit eine Zweidrittelmehrheit im Parlament in Taipeh. Der für eine Eigenständigkeit Taiwans eintretende Präsident Chen Shui-bian von der unterlegenen Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) zog aus der Niederlage erste Konsequenzen und trat mit sofortiger Wirkung als Parteichef zurück.

Da die Abstimmung als Stimmungsbarometer für die Präsidentschaftswahl im März galt, hat die KMT nun gute Chancen, den Nachfolger von Chen zu stellen.

Der «schlimmste Rückschlag» der DPP

Das Ergebnis sei der «schlimmste Rückschlag» in der Geschichte der DPP, sagte Chen. Er übernehme dafür die volle Verantwortung. Chen war im Jahr 2000 an die Macht gekommen und führte bis jetzt eine Minderheitsregierung aus DPP und der Taiwan-Solidaritätsunion (TSU).

Nach zwei Amtszeiten darf er bei der Präsidentschaftswahl am 22. März nicht mehr antreten. Chens DPP war im Wahlkampf vorgeworfen worden, durch ihr Beharren auf einer Eigenständigkeit Taiwans für Spannungen mit Peking gesorgt zu haben.

Die KMT versprach hingegen, die stagnierende Wirtschaft durch engere Beziehungen zu China wiederbeleben zu wollen. Obwohl Taiwan seit 1949 faktisch von der Volksrepublik getrennt ist, betrachtet Peking die Insel als abtrünnige Provinz.

Für den Fall einer formellen Unabhängigkeitserklärung drohte China wiederholt mit einer militärischen Intervention.

Leidendes Volk will einen Wandel

«Es ist klar, dass sich das Volk nach acht Jahren Leid nach einem Wandel sehnt», sagte KMT-Präsidentschaftskandidat Ma Ying-jeou. Er gilt nach dem Sieg nun als Favorit bei der Abstimmung über einen neuen Staatschef im März.

In Umfragen liegt er bereits vor dem DPP-Kandidaten Frank Hsieh. «Wir werden die Mehrheit im Parlament nutzen, um die Gesellschaft zu stabilisieren und das Volk zu vereinen», sagte Ma.

Insgesamt kommen die Nationalisten im Parlament sogar auf 86 Stimmen, da sich kleinere KMT-Verbündete bei der Abstimmung laut Wahlkommission fünf Mandate sicherten. Die Kuomintang war bereits von 1949 bis zum Amtsantritt Chens in Taiwan an der Macht.

(dl/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen 
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige ... mehr lesen  
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs Grossbritanniens in der EU holen einer neue Umfrage zufolge auf. In einer am Montag vorab verbreiteten ... mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten