Wallis: Lebenszeichen lassen hoffen - weitere Tote geborgen

publiziert: Montag, 16. Okt 2000 / 23:02 Uhr

Sitten - Zwei Tage nach dem Erdrutsch in Gondo VS haben die Rettungstrupps am Montag unter den Geröllmassen Lebenszeichen einer von zwölf Vermissten registriert. Die Bergungsarbeiten waren am späten Abend noch in Gang. Seit Sonntag wurden im Wallis drei Tote geborgen.

Die Suchaktion in Gondo - ein Wettlauf gegen die Zeit - sollte während der ganzen Nacht weitergeführt werden. Die Suche nach einer Frau, die Lebenszeichen von sich gab, konzentrierte sich auf den Schutt des zerstörten Hauses des Festungswachtskorps. Am frühen Montagnachmittag war in der Nähe die Leiche einer vermissten Frau geborgen worden.

In Dorénaz bei Martigny wurde in der Rhone die Leiche einer 70-jährigen Frau aus Stalden gefunden. Sie war nach dem Erdrutsch in Neubrück, südlich von Visp, vermisst worden. Eine zweite Person aus Neubrück wurde am Abend immer noch vermisst. Seit Sonntag wurden somit insgesamt drei Todesopfer - alles Frauen - geborgen.

Leichte Beruhigung

Obwohl sich die Lage am Montag insgesamt stabilisierte oder verbesserte, ist die Situation in vielen Orten immer noch ernst. Gegen 2000 der insgesamt 3000 Evakuierten konnten die Nacht auf Dienstag nicht zu Hause verbringen. Insgesamt waren im Wallis noch zahlreiche Strassenverbindungen wegen Überschwemmungen oder Erdrutschen gesperrt. Die Verkehrsverbände rieten deshalb dringend von Fahrten ins Wallis ab.

Zermatt etwa war nur per Helikopter erreichbar. Das Trassee der Zermatt-Bahn ist auf rund 15 der 44 Kilometer beschädigt. Mit einem kombinierten Notbetrieb auf Schiene und Strasse sollen die Verbindungen aufrecht erhalten werden. Ab Dienstag 05.00 Uhr wieder geöffnet ist die Strasse zum Autoverlad nach Goppenstein. Wieder normal funktionierte der Bahnbetrieb auf der Lötschberg-Linie bis Brig, das auch vom Unterwallis her wieder mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar war. Bis am frühen Abend konnten die Züge bis Martigny und zwischen Sitten und Sierre fahren. Dazwischen wurden die Reisenden mit Bussen befördert.

Wegen der Unwetter ist im Wallis auch der Telefonverkehr beeinträchtigt, sowohl im Fest- als auch im Natel-Netz, wie Swisscom mitteilte. Auch beim Brief-, Paket- und Postautoverkehr kommt es zu Verzögerungen.

Sinkende Pegel

Die Lage hatte sich über Nacht dank dem Rückgang der Niederschläge entschärft. Tiefere Temperaturen liessen zudem die Schneefallgrenze sinken. Es kam zu keinen neuen Erdrutschen. Der Pegelstand der Rhone senkte sich um 60 Zentimeter. Am Nachmittag betrug die Abflussmenge der Rhone noch 550 m³ pro Sekunde gegenüber 900 m³ am Sonntag. Auch die Saltina beruhigte sich und der Pegel der Stauseen ging zurück.

Mobiler Auffangdamm gab nach

Am Einfluss der Rhone in den Genfersee hatte am Montagmorgen der mobile Auffangdamm nachgegeben. Das angesammelte Schwemmholz wird auf 10 000 m³ geschätzt. Die meisten Häfen der Region Vevey, Montreux, Villeneuve mussten geschlossen werden. Wegen des Hochwassers waren am Montag in Genf die Schleusen der Stauwehr von Seujet völlig geöffnet worden, damit mehr Wasser aus dem Genfersee abfliessen konnte. Der Pegelstand lag am Vormittag 13 Zentimeter über der Norm.

(klei/sda)

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