Bern - Im afrikanischen Kivu-See ruhen Milliarden Kubikmeter Kohlendioxid und Methan. Nun will die ruandische Regierung die Gasreserven zur Stromgewinnung nutzen. Das Schweizer Institut Eawag hat ein Nationalfondsprojekt zur Entgasung gestartet.
Der Kivu-See wird von vielen Experten als Gefahrenherd für einen riesigen Gasausbruch angesehen. Das Methan muss anschliessend vom Kohlendioxid getrennt werden, bevor es zur Stomgewinnung genutzt werden kann. Experten schätzen den Wert der Gasreserven im See auf rund 16 Milliarden Franken.
Durch die kontrollierte Nutzung von Methan könnten gleich zwei Anliegen gelöst werden, schreibt das Wasserforschungsinstitut Eawag mit Sitz in Dübendorf ZH in einem Communiqué.
Einerseits werde so die Stromversorgung in der Region gesichert, andererseits das Risiko eines tödlichen Gasausbruchs langfristig beseitigt.
Auch Gefahren
Der Kivu-See zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo ist rund eineinhalb Mal so gross wie der Kanton Zürich.
In den Tiefen des Sees sind 250 Milliarden Kubikmeter Kohlendioxid und 55 Milliarden Kubikmeter Methan im Wasser gelöst. Die Gase bleiben in den tieferen Wasserschichten, da dort der Druck hoch ist und wenig Austausch mit dem Oberflächenwasser stattfindet.
Allerdings birgt das Projekt zur Entgasung auch Gefahren in sich. «Niemand weiss exakt, wie der See auf eine Entnahme reagieren wird», sagt Wüest weiter.
Die Eawag, die in der Schweiz rund 400 Mitarbeitende beschäftigt, ist seit einem Vulkanausbruch von 2002 in der Region tätig.
(rr/sda)
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