Tennis

Wawrinka meldete sich eindrücklich zurück

publiziert: Montag, 10. Nov 2014 / 17:36 Uhr / aktualisiert: Montag, 10. Nov 2014 / 23:22 Uhr

Stan Wawrinka hat sich an den ATP-Finals in London eindrücklich zurückgemeldet. Nach einer Formbaisse in den letzten Wochen gewann der 29-jährige Romand seine Auftaktpartie gegen Tomas Berdych (ATP 7) in weniger als einer Stunde 6:1, 6:1.

Die Fragezeichen um Stan Wawrinka vor den ATP-Finals waren gross gewesen. Nur eine von fünf Partien hatte die Weltnummer 4 an den letzten vier Turnieren seit dem Halbfinalsieg im September im Davis Cup gegen Italien für sich entscheiden können. Er verlor gegen Spieler wie Tatsuma Ito, Gilles Simon oder Michail Kukuschkin, die im Ranking wesentlich schlechter klassiert sind als er. Ausgerechnet vor dem Saisonfinale mit dem Rendez-vous der Top 8 in London und dem Davis-Cup-Final gegen Frankreich schien der Australian-Open-Sieger, der in der ersten Jahreshälfte so fantastisch aufgetrumpft hatte, aus dem Tritt und in eine Formkrise geraten zu sein. Die Zweifel bei Fans und Öffentlichkeit nahmen zu.

Diese dürften nach Wawrinkas erstem Auftritt in London verflogen sein. Von einer Krise oder mangelndem Selbstvertrauen war in der Partie gegen Berdych zu keinem Zeitpunkt etwas zu spüren. Der Romand zeigte eine hervorragende Leistung und dominierte die Partie gegen die Weltnummer 7 aus Tschechien vom ersten Ballwechsel an nach Belieben. Bereits nach neun Minuten führte er in der nicht voll besetzten O2-Arena in North Greenwich 3:0, nach einer Viertelstunde hiess es 5:0, ehe Wawrinka nach 25 Minuten den ersten Satz bereits für sich entschieden hatte.

Souverän im zweiten Satz zum Break

Im zweiten Durchgang ging es im gleichen Stil weiter. Wawrinka schlug stark auf, diktierte die Ballwechsel von der Grundlinie fast ausnahmslos und rückte gelegentlich auch erfolgreich ans Netz vor. Nachdem der Weltnummer 4 im umstrittensten Game der Partie mit einem herrlichen Rückhandwinner zum 2:1 erneut früh das Break gelang, war der Widerstand Berdychs gebrochen. Das Verhältnis der Winner (16:11) und der nicht erzwungenen Fehler (4:20) sprachen am Ende eine deutliche Sprache. Wawrinka musste keinen einzigen Breakball abwehren und gab bei eigenem Aufschlag insgesamt nur fünf Punkte ab.

So kam Wawrinka unter den Augen von Davis-Cup-Captain Severin Lüthi, seinem Coach Magnus Norman und Fitnesscoach Pierre Paganini zum deutlichsten Sieg gegen Berdych, gegen den er nun 10 von 15 Begegnungen gewonnen hat. Der gute Start mit dem schnellen Break war aus Sicht des Westschweizers für den neuerlichen Sieg wegweisend. «So konnte ich ihn von Anfang unter Druck setzen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als viel zu riskieren.»

Trotz der schwachen Auftritte in den letzten Monaten war Wawrinka nie in Panik geraten. Er verhehlte nicht, dass er schwierige Wochen hinter sich hat, «aber solche Phasen gibt es in einer Karriere», sagte der Lausanner. Die Trainingsleistungen hätten gestimmt und auch die Bilanz in diesem Jahr gegen die Top-Ten-Spieler gab Anlass zu verhaltenem Optimismus. Wawrinka hatte vor dem Turnier in der britischen Metropole nur eine von acht Partien gegen die Besten der Welt verloren, in Wimbledon unterlag er im Viertelfinal Roger Federer.

Berdych, der bei seiner fünften Teilnahme an den ATP-Finals zum fünften Mal eine Startniederlage kassierte, sprach von «seinem schlechtesten Match in dieser Saison». Die Leistung seines Kontrahenten, mit dem er in den letzten Jahren regelmässig trainiert hatte, würdigte er mit keinem Wort. Wawrinka hat nun die letzten fünf Duelle der beiden alle für sich entschieden, unter anderem vor einem Jahr in London ebenfalls in der Gruppenphase und Anfang Jahr auf dem Weg zu seinem Australian-Open-Triumph im Halbfinal.

Auch Djokovic siegte klar

Im zweiten Gruppenspiel trifft Wawrinka nun am Mittwoch auf Titelverteidiger Novak Djokovic, der zwei Minuten weniger als der Schweizer auf dem Platz stand und dabei dem US-Open-Sieger und Masters-Debütanten Marin Cilic (ATP 9) keine Chance liess. 6:1, 6:1 lautete nach 56 Minuten das Verdikt zugunsten von Djokovic, der zu seinem 28. Sieg in Folge in der Halle kam. Dank dem elften Sieg im elften Duell mit Cilic wird der Serbe auch nach London die Nummer 1 der Weltrangliste bleiben. Gewinnt Djokovic in London zwei weitere Partien, wird er zum dritten Mal nach 2011 und 2012 ein Jahr an der Spitze der Weltrangliste abschliessen.

Wawrinka liegt im direkten Vergleich mit Djokovic 3:15 zurück, die letzte Partie der beiden in den Viertelfinals des Australian Open entschied der Romand allerdings in fünf Sätzen für sich. In London waren die beiden bereits vor einem Jahr in den Halbfinals aufeinander getroffen, damals siegte der Serbe auf dem Weg zu seinem dritten Masters-Sieg 6:3, 6:3. «Er spielt sehr beeindruckend, und dies seit Jahren», sagte Wawrinka über seinen nächsten Gegner.

Resultate:
London. ATP Finals (6,5 Mio Dollar/Halle). Round Robin. Einzel. Gruppe A: Stanislas Wawrinka (Sz/3) s. Tomas Berdych (Tsch/6) 6:1, 6:1. Novak Djokovic (Ser/1) s. Marin Cilic (Kro/8) 6:1, 6:1. - Rangliste: 1. Wawrinka und Djokovic, je 1 Spiel/1 Sieg (2:0 Sätze). 3. Cilic und Berdych, je 1/0 (0:2).

Doppel. Gruppe A: Alexander Peya/Bruno Soares (Ö/Br/3) s. Jean-Julien Rojer/Horia Tecau (Ho/Rum/5) 6:3, 3:6, 12:10. - Ab 19 Uhr: Lukasz Kubot/Robert Lindstedt (Pol/Sd/8). s. Bob Bryan/Mike Bryan (USA/1) 7:6 (7:3), 6:3. - Rangliste: 1. Kubot/Lindstedt 1/1 (2:0). 2. Peya/Soares 1/1 (2:1). 3. Rojer/Tecau 1/0 (1:2). 4. Bryan/Bryan 1/0 (0:2).

Programm Dienstag. Ab 13 Uhr: Daniel Nestor/Nenad Zimonjic (Ka/Ser/2) - Julien Benneteau/Edouard Roger-Vasselin (Fr/4). - Ab 15 Uhr: Roger Federer (Sz/4) - Kei Nishikori (Jap/4). - Ab 19 Uhr: Granollers/Marc Lopez (Sp/6) - Ivan Dodig/Marcelo Melo (Kro/Br/7). - Ab 21 Uhr: Andy Murray (Gb/5) - Milos Raonic (Ka/7).

(fest/Si)

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