Zum dritten Mal in Wimbledon im Achtelfinal

Wawrinkas Kampf mit dem Spieplan

publiziert: Montag, 30. Jun 2014 / 15:04 Uhr / aktualisiert: Montag, 30. Jun 2014 / 18:22 Uhr
Wawrinka bekundete nur zu Beginn leichte Probleme.(Archivbild)
Wawrinka bekundete nur zu Beginn leichte Probleme.(Archivbild)

Stan Wawrinka machte in seiner verschobenen Drittrundenpartie gegen Denis Istomin kurzen Prozess (6:3, 6:3, 6:4). Nun muss er gegen Feliciano Lopez bereits heute wieder antreten - und kritisiert die Organisatoren für ihre Spielansetzung.

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Überraschend früh hatten die Verantwortlichen am Samstag die beiden Drittrunden-Partien Stan Wawrinka gegen Denis Istomin und John Isner gegen Feliciano Lopez abgesagt und auf Montag verschoben. Am mittleren Sonntag wird in Wimbledon traditionell nicht gespielt. Die Folge ist nun, dass der Sieger dieses Achtelfinals drei Tage in Folge antreten muss - und das jedes Mal über fünf Gewinnsätze. Der Leidtragende könnte nach seinem souveränen Sieg über Istomin (ATP 45) durchaus Wawrinka sein.

"Ich war enttäuscht, dass wir am Samstag nicht spielen konnten", machte der 29-jährige Waadtländer am Montag nach seinem Erfolg klar. "Ich hätte erwartet, dass man uns auf einen anderen Platz verlegt und es so wenigstens versucht." Er hätte nichts einzuwenden gehabt, auf einem der kleinen Aussenplätze spielen zu müssen. "Aber hier machen sie, was sie wollen. Da können wir als Spieler nichts machen." Immerhin zeigte er sich aber zufrieden, dass beide Partien gleich behandelt wurden.


Dass sich für Wawrinka nun das Problem eines "unmenschlichen" (Zitat seines Coaches Magnus Norman) Programms stellen könnte, verdankt er einer klaren Leistungssteigerung gegenüber der ersten Woche. Die Weltnummer 3 brauchte für ihren Erfolg gegen den auf Rasen durchaus gefährlichen Istomin nur 1:27 Stunde und musste seinen Aufschlag nie abgeben. Ausserdem passte Wawrinkas Timing diesmal perfekt. Nur zehn Minuten nach seinem verwerteten Matchball begann es in London wieder zu regnen.

Schrecksekunde bei Ausrutscher

Der Romand bekundete nur zu Beginn leichte Probleme mit dem Usbeken. Bei 1:2 und 0:40 musste er drei Breakbälle abwehren. Er tat dies mit zwei Assen und einem Aufschlagwinner äusserst souverän. Danach war er bei eigenem Service nie mehr gefährdet. Selber agierte er in den Returngames enorm effizient. Aus fünf Chancen gelangen ihm vier Breaks: zwei im ersten Satz zum 4:3 und 6:3, eines im zweiten zum 3:1 und schliesslich eines gleich zum Auftakt des dritten Durchgangs.

Eine Schrecksekunde erlebten Wawrinka und seine Anhänger einzig Mitte des zweiten Satzes, als er beim Erlaufen eines Stoppballs ausrutschte, kurz liegen blieb und sich danach mehrmals mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Rücken fasste. Im Spiel war ihm allerdings nichts anzumerken, auch die Aufschläge kamen weiterhin mit deutlich über 210 Stundenkilometern. "Kein Problem", gab er danach endgültig Entwarnung.

Mit seiner Leistung zeigte er sich sehr zufrieden - auch wenn er auf dem Platz immer wieder die Hände verwarf und sich sichtlich über nicht ganz optimale Schläge ärgerte. "Manchmal bin ich tatsächlich etwas streng mit mir selber", gab er zu. Es sei auch eine Stärke, dass er nie mit sich zufrieden sei. "Ich muss aber den richtigen Mittelweg finden."

Nun gegen Feliciano Lopez

In seinem dritten Wimbledon-Achtelfinal nach 2008 und 2009 trifft der Australian-Open-Champion morgen Dienstag auf den spanischen Linkshänder Feliciano Lopez (ATP 26), der den Aufschlagriesen John Isner (ATP 11) in vier äusserst engen Sätzen bezwang (6:7, 7:6, 7:6, 7:5). Um wenigstens einigermassen Chancengleichheit zu schaffen, spielt auch Roger Federer seinen Achtelfinal gegen Tommy Robredo (ATP 22) erst heute. Im Viertelfinal, den Wawrinka noch nie erreicht hat, könnte es dann am Mittwoch zum Schweizer Duell kommen.

Für den Lausanner wäre es das dritte Spiel in drei Tagen. Sollte er sich doch noch daran wagen wollen, an den Traditionen und Spielansetzungen von Wimbledon rütteln zu wollen, ist er bald in einer idealen Position. Bekanntlich wurde Wawrinka in den Spielerrat der ATP gewählt. Vor dem US Open wird der Präsident bestimmt - und der Schweizer möchte auf diesem Posten Nachfolger von Roger Federer werden. "Ich habe Interesse", bestätigte er. "Ich denke, es sollte ein Einzelspieler aus den Top Ten Präsident sein, weil dies besser für die Aussenwirkung ist."

Wawrinka ist der einzige im neu gewählten Rat, der dieses Kriterium erfüllt. Allerdings ist Wimbledon von der ATP unabhängig, ein allfälliger Vorstoss also kaum von Erfolg gekrönt.

Resultate:
Männer. 3. Runde: Stan Wawrinka (Sz/5) s. Denis Istomin (Usb) 6:3, 6:3, 6:4. Kei Nishikori (Jap/10) s. Simone Bolelli (It) 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (7:4), 6:3. - Achtelfinal-Tableau: Djokovic (1) - Tsonga (14), Chardy - Cilic (26); Murray (3) - Anderson (20), Dimitrov (11) - Mayer; Wawrinka (5) - Lopez (19)/Isner (9), Robredo (23) - Federer (4); Raonic (8) - Nishikori (10), Kyrgios - Nadal (2).

Frauen. 3. Runde: Jaroslawa Schwedowa (Kas) s. Madison Keys (USA) 7:6 (9:7), 6:6 w.o. (Adduktorenverletzung).

Achtelfinals: Barbora Zahlavova Strycova (Tsch) s. Caroline Wozniacki (Dä/16) 6:2, 7:5. Lucie Safarova (Tsch/23) s. Tereza Smitkova 6:0, 6:2. - Viertelfinal-Tableau: Cornet (25)/Bouchard (13) - Kerber (9)/Scharapowa (5), Halep (3)/Dijas - Ivanovic (11)/Lisicki (19)/Schwedowa; Safarova (23) - Makarowa (22)/Agnieszka Radwanska (4), Kvitova (6)/Peng - Zahlavova Strycova.

(fest/Si)

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