Weitere Massenproteste gegen Regierung in Bangkok

Ministerpräsident Samak Sundaravej hat seinen Arbeitsplatz inzwischen in ein Armeehauptquartier bei Bangkok verlegt. Obwohl ein Gericht die Räumung des Geländes angeordnet hatte, schloss er den Einsatz von Gewalt aus.

Die Polizei rückte zwar mit mehr als 100 Bussen an, setzte jedoch auf eine freiwillige Aufgabe des Widerstands. Die Demonstranten unter der Führung mehrerer Oppositionspolitiker wollen mit ihrer Aktion die vor sieben Monaten gewählte Regierung stürzen.

Haftbefehle gegen Oppositionspolitiker

Ein Gericht hatte am Mittwoch Haftbefehle gegen neun Oppositionspolitiker ausgestellt. Ihnen werden Umsturzabsichten vorgeworfen. Samak sagte, er warte darauf, dass die Politiker sich freiwillig ergeben.

Einer der Protest-Anführer, General a.D. Chamlong Srimuang, sprach am Donnerstag von einem Sieg, weil die Polizei das Gelände über Nacht nicht gewaltsam geräumt hatte. Die Gruppe werde erst aufgeben, wenn die Regierung zurücktrete.

«Regierung aus Marionetten»

Die Opposition wirft der Regierung vor, Marionetten des früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra zu sein. Der war im September 2006 nach Korruptionsvorwürfen bei einem unblutigen Militärputsch gestürzt worden.

Samak hatte sich im Wahlkampf selbst als Anhänger Thaksins bekannt. Seine Partei gewann bei den Wahlen im Dezember die meisten Stimmen und bildete im Januar eine Koalitionsregierung.

(tri/sda)