Brutale Militärgewalt gegen Frauen

Weitere Proteste gegen Gewalt in Ägypten

publiziert: Freitag, 23. Dez 2011 / 15:34 Uhr / aktualisiert: Freitag, 23. Dez 2011 / 22:52 Uhr
Bei den Auseinandersetzungen in Kairo waren 17 Menschen getötet worden.
Bei den Auseinandersetzungen in Kairo waren 17 Menschen getötet worden.

Kairo - Tausende Ägypter haben am Freitag in Kairo gegen die Gewalt von Soldaten gegen Frauen demonstriert. Anlass des Protests auf dem Tahrir-Platz sind Videoaufnahmen, die brutale Szenen während der Ausschreitungen am vergangenen Wochenende zeigen.

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Zu sehen sind Militärpolizisten, die eine verschleierte Frau mit Schlagstöcken verprügeln und ihr einen Teil der Kleidung vom Leib reissen. Zudem waren sie gefilmt worden, wie sie auf am Boden liegende Menschen einschlugen. Die Vorfälle waren international kritisiert worden, unter anderem von den USA, der Ägypten mit Milliarden-Summen und Militärhilfen stützt.

Die Demonstration auf dem Tahrir-Platz stand unter dem Motto «Freitag für die Wiederherstellung der Ehre». Ein Imam, der das Gebet auf dem Platz abhielt, forderte die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission und die Strafverfolgung der Verantwortlichen für die Gewalt gegen die Demonstranten.

Bei den viertägigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des regierenden Obersten Militärrats und den Sicherheitskräften im Zentrum Kairos waren erneut 17 Menschen getötet und hunderte verletzt worden.

Gegendemonstranten fordern «Fall von Tahrir»

Die Aktivisten verlangen die Ablösung des vom Militärrat eingesetzten Ministerpräsidenten Kamal al-Gansuri und die Machtübergabe an eine demokratisch legitimierte Zivilregierung.

Am Freitag veranstalteten auch tausende Anhänger des Militärrats eine Gegendemonstration nur wenige Kilometer entfernt im Stadtteil Abbassija. Sie forderten den «Fall von Tahrir» und riefen: «Das Volk und die Armee sind eins».

Die Ägypter sind des Konflikts müde

Für die Proteste haben nicht alle Ägypter Sympathie. Viele sind zermürbt davon, dass das Land auch zehn Monate nach dem Sturz von Präsident Husni Mubarak nicht zur Ruhe gekommen ist und die Wirtschaft am Boden liegt.

Die Muslimbrüder, die bei der derzeit laufenden Parlamentswahl wohl in Führung liegen, wollen sich nicht an den Kundgebungen beteiligen, im Gegensatz zu den ultra-konservativen Salafisten.

(bert/sda)

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