Weitere Runde im Rechtstreit um Arzt Lange

publiziert: Freitag, 29. Jul 2005 / 15:25 Uhr

St. Gallen - Die Auseinandersetzung zwischen dem St. Galler Chirurgie-Chefarzt Jochen Lange (59) und der Präsidentin der Schweizerischen Patientenorganisation (SPO), Margrit Kessler, geht im August vor dem Kantonsgericht St. Gallen in eine weitere Runde.

Jochen Lange fordert Schadensersatz.
Jochen Lange fordert Schadensersatz.
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Die Patientenpräsidentin Margrit Kessler hatte 2001 verschiedene Personen und Amtsstellen über die Tätigkeit von Jochen Lange orientiert.

Darauf klagte Lange gegen Kessler unter anderem auch wegen Verletzung seiner Persönlichkeit.

Lange verlangte, Kessler solle verboten werden, ihre Äusserungen zu wiederholen und zu verbreiten.

Schadensersatz-Forderung

Ausserdem forderte er Schadenersatz von rund 85 000 Franken. Vor erster Instanz blitzte Lange ab. Der Prozess vor der I. Zivilkammer findet am 23. August statt.

In dem seit Jahren andauernden Rechtsstreit zwischen der SPO-Präsidentin Margrit Kessler und Jochen Lange sind mehrere Verfahren hängig.

"Maulkorbprozess"

Neben dem "Maulkorbprozess" vom August ist ein weiteres Verfahren beim Bundesgericht hängig. Dabei ging es um von der SPO kritiserte aggressive Operationsmethoden.

Im Februar stand Margrit Kessler nach einer Klage Langes vor dem Kreisgericht St. Gallen. Es verurteilte sie unter anderem wegen falschen Zeugnisses und übler Nachrede zu zehn Monaten Gefängnis bedingt sowie zu Kostenübernahme und Genugtuung von 200 000 Franken.

Dagegen rekurrierte die Patientenpräsidentin. Dieses Verfahren ist am St. Galler Kantonsgericht hängig.

Ausstehend ist ausserdem das Urteil im Methylenblau-Prozess gegen den Chirurgie-Chefarzt.

Lange hatte 1998 einer schwerstkranken Frau den Bauch mit Methylenblau gespült. Diese Substanz war zuvor erst im Tierversuch getestet worden. Die Frau erwachte nicht mehr aus dem Koma und starb Tage später.

(bsk/sda)

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