Kritik von OSZE und NATO

Weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt

publiziert: Mittwoch, 19. Mrz 2014 / 07:15 Uhr
Die USA verhängen weitere Strafmassnahmen.
Die USA verhängen weitere Strafmassnahmen.

Bern - Die USA haben weitere Sanktionen gegen Russland wegen dessen Vorgehen in der Krim-Krise angekündigt. «Da kommt noch mehr», sagte Präsidialamtssprecher Jay Carney am Dienstag in Washington.

12 Meldungen im Zusammenhang
Er deutete an, dass als nächstes auch Strafmassnahmen gegen eine Reihe von einflussreichen Oligarchen mit engen Verbindungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin verhängt werden könnten. Zugleich soll in der kommenden Woche auf einem Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen (G7) in Den Haag besprochen werden, wie die Gruppe die Ukraine unterstützen könnte.

Am Montag hatten die USA erste Sanktionen gegen einzelne Russen beschlossen. Auch die EU verhängte Strafmassnahmen. Vielen Kritikern gehen diese Schritte jedoch nicht weit genug. Carney zeigte sich allerdings überzeugt, dass die Sanktionen die russische Wirtschaft treffen würden. Investoren empfahl er mit einem leichten Grinsen im Gesicht, derzeit russische Aktien besser zu meiden.

Derweil telefonierten die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama erneut miteinander. Sie seien sich einig gewesen, gegenüber Putin zu betonen, dass die Krise weiterhin diplomatisch gelöst werden könne, teilte das US-Präsidialamt mit. Ausserdem sprachen sie sich dafür aus, umgehend internationale Beobachter in den Osten und Süden der Ukraine zu entsenden.

Kritik von OSZE und NATO

Als Bruch der grundlegenden OSZE-Verpflichtungen und nicht vereinbar mit internationalem Recht: So bezeichnete Bundespräsident Didier Burkhalter die jüngsten Schritte Russlands zur Eingliederung der Krim. In seiner Funktion als Vorsitzender der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sagte Burkhalter in einer Mitteilung am Dienstagabend, die einseitige russische Handlung widerspräche der Schlussakte von Helsinki aus dem Jahre 1975.

Darin hätten sich die OSZE-Mitglieder zu einer Sicherheitsgemeinschaft verpflichtet, in der jeder Staat ein gleiches Recht auf Sicherheit habe und keines der Länder seine eigene Sicherheit auf Kosten der Sicherheit eines anderen Staates erhöhe, führte Burkhalter aus.

Mit drastischen Worten verurteilte auch NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen den Anschluss der Krim an Russland. Moskau befinde sich auf einem «gefährlichen Weg», teilte Rasmussen am Dienstagabend in Brüssel mit. Die Annexion sei illegal und unzulässig und die Mitglieder des Verteidigungsbündnisses würden sie nicht anerkennen, erklärte Rasmussen. «Alle Seiten müssen dringend Zurückhaltung zeigen und alle möglichen Schritte unternehmen, um eine weitere Eskalation zu verhindern.»

Botschafter einbestellt

Die Ukraine ihrerseits legte formell Protest gegen die Anerkennung der Unabhängigkeit der Krim-Halbinsel durch Russland ein. Der russische Botschafter in Kiew, Andrej Worobew, sei einbestellt worden, erklärte das ukrainische Aussenministerium am Dienstag. Dabei sei ihm eine Protestnote gegen die Anerkennung der «Republik Krim» durch Moskau übergeben worden.

Der ukrainische Generalstabschef Michailo Kuzin kritisierte unterdessen in einem Telefongespräch mit seinem russischen Kollegen Waleri Gerassimow die «Unterstützung und Beteiligung» russischer Soldaten an einer Schiesserei an einem ukrainischen Armeestützpunkt in Simferopol, bei der am Dienstag ein ukrainischer Soldat getötet wurde.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Brüssel/Moskau/Kiew - Mit Spannung und Sorge schaut die NATO auf die Ostgrenze ... mehr lesen
Anders Fogh Rasmussen.
Bill Fox, Experte für Finanzkriminalität bei der Bank of America, nennt Russland ein Land, das zurückbeissen kann.
Hollywood - US-Banken befürchten wegen der Krim-Krise einen Sanktionswettlauf der heimischen Regierung mit Russland. «Ich denke, das ist eines der ersten Male, dass die USA Sanktionen ... mehr lesen 3
Kiew/Moskau - Als Reaktion auf US-Sanktionen gegen russische Politiker und ... mehr lesen
Auf der Liste steht unter anderem Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain.
In der gegenwärtigen Lage sei die Ausfuhr des Gefechtsübungszentrums nicht vertretbar, hiess es beim Ministerium von Sigmar Gabriel.(Archivbild)
Berlin - Wegen der Krim-Krise wird ein deutsch-russisches Rüstungsgeschäft im Umfang von rund 100 Millionen Euro (ca. 121 Mio. Franken) vorerst nicht weiter vorangetrieben. Dies teilte ... mehr lesen
Bern - Die Schweiz hat erstmals mit ... mehr lesen 2
Johann Schneider-Ammann: Die Schweiz setzt ein erstes formelleres Zeichen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Präsident Obama will das Vorgehen Russlands nicht tolerieren.
Washington/Moskau - Der Westen reagiert harsch auf die Annektion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland. US-Präsident Barack Obama hat zudem ein Krisentreffen der sieben ... mehr lesen
Zürich - Die Schweiz hält sich im ... mehr lesen
«Derzeit analysiert die Schweiz die Situation und was ihre wichtigen Partner tun.»
Moskau/Brüssel - Das auf russischen ... mehr lesen
Der innenpolitische Druck auf Präsident Wladimir Putin nimmt zu.
Barack Obama ist überzeugt, dass das Referendum nur durch eine russische Militärintervention zustande gekommen ist.(Archivbild)
Brüssel/Simferopol/Kiew - Nach ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen ... mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 11°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 3°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten