Weko bewilligt Übernahme des SDF-Sortenkäsegeschäfts durch Emmi

Die Bewilligung erfolge mit Blick auf die Öffnung des Schweizer Käsemarkts als Folge der bilateralen Verträge mit der Europäischen Union, teilte die Weko mit. Die Kommission hatte am 26. Juli eine vertiefte Prüfung des Geschäfts angekündigt und am 22. August den vorläufigen Vollzug des Vorhabens genehmigt.

Nach der Bewilligung des vorläufigen Vollzugs der Übernahme hatte dann aber der Innerschweizer Milchverarbeitungskonzern den Deal in Frage gestellt. Emmi machte geltend, dass die Weko trotz der provisorischen Zustimmung die Übernahme an Auflagen knüpfen könnte. Die SDF ihrerseits machte das Überleben des Konzerns vom Zustandekommen des Verkaufs des Sortenkäse-Geschäfts abhängig.

Die Swiss Dairy Food AG (SDF) begrüsst den Entscheid der Weko, wie SDF-Sprecherin Christiane Schneider auf Anfrage sagte. Jetzt gehe es darum, das Geschäft auf der bestehenden vertraglichen Grundlage so rasch wie möglich zu realisieren. Über den Preis der nun definitiv bewilligten Transaktion werden keine Angaben gemacht.

Geplant ist, dass die Emmi-Gruppe das gesamte Personal des SDF-Käsehandelsgeschäfts übernimmt. Es werde in den nächsten zwölf Monaten keine Entlassungswelle und keine Werksschliessungen geben, hatte Emmi-Konzernchef Fritz Wyss bei der Ankündigung der Übernahme versichert. Ein "gewisser Stellenabbau" sei aber unumgänglich.

Anfang September hatte SDF bei der Vorstellung der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2002 den Abbau weiterer 150 Stellen angekündigt. Dieser Personalabbau stehe aber nicht in direktem Zusammenhang mit dem Verkauf des Käsehandelsgeschäfts, sagte SDF-Sprecherin Schneider. Bis Juni hatte SDF die Zahl der Vollzeitstellen bereits um 10 Prozent auf 1474 reduziert.

(bert/sda)