Panne in 120 Millionen Kilometer Entfernung

Weltraumteleskop «Kepler» nach Notstand wieder voll in Betrieb

publiziert: Montag, 11. Apr 2016 / 15:09 Uhr / aktualisiert: Montag, 11. Apr 2016 / 23:19 Uhr
Ein Signal braucht 13 Minuten, um zur Raumsonde und zurück zu gelangen. (Symbolbild)
Ein Signal braucht 13 Minuten, um zur Raumsonde und zurück zu gelangen. (Symbolbild)

Mountain View - Seit 2009 umrundet das Weltraumteleskop «Kepler» die Erde und schaut aus nach fernen Planeten - mit grossem Erfolg. Überraschend schaltete es vergangene Woche in den Notfallmodus. Jetzt gelang es der NASA, das Problem zu lösen.

3 Meldungen im Zusammenhang
Tagelang hielt die Weltraumbehörde NASA den Atem an. Das überaus erfolgreiche Weltraumteleskop "Kepler" hatte überraschend den Notfallmodus eingeschaltet.

Vier Tage später twitterten NASA-Wissenschaftler des Ames Research Centers in Moffett Field (Kalifornien) am Montag erleichtert: "Es war ein langes Wochenende für Kepler und das Team, aber das Raumfahrzeug ist wieder in Ordnung! :)". Nähere Informationen über die Ursache des Ausfalls - 120 Millionen Kilometer von der Erde entfernt - lagen zunächst nicht vor.

Der Notfallmodus des Weltraumteleskops war Ende vergangener Woche bei einem planmässigen Kontaktversuch festgestellt worden. Doch die Kommunikation mit "Kepler" ist schwierig wegen der Entfernung. Ein Signal brauche 13 Minuten, um zur Raumsonde und zurück zu gelangen, hiess es auf der Webseite der NASA.

Über 4700 Hinweise auf ferne Planeten

Der nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte "Planetenjäger" war 2009 in die Erdumlaufbahn gebracht worden, um nach Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems zu suchen.

Seitdem hat "Kepler" über 4700 Hinweise auf ferne Planeten gefunden, von denen bisher mehr als 1040 bestätigt wurden. Im vergangenen Jahr erspähte das Weltraumteleskop den bislang erdähnlichsten Planeten. Er wurde "Kepler-452b" genannt.

Laut NASA war die ursprüngliche Mission von "Kepler" bereits im Mai 2013 wegen eines technischen Problems mit dessen Orientierung abgebrochen worden. Seitdem operiere das Teleskop im begrenzten "K2"-Modus.

Auch jetzt bereitet den Wissenschaftlern wieder Sorge, dass der Notfallmodus mehr von dem knapp bemessenen Treibstoff verbraucht hat. Das ergebe sich aus der zur Problemlösung nötigen ständigen Kommunikation mit der Erde.

Das Wissenschaftsmagazin "Scientific American" ergänzte am Montag, dass "Kepler" kurz vor Beginn einer neuen Phase auf den Notfallmodus umgeschaltet habe.

In dieser Phase sollte das Teleskop über ein als "gravitational microlensing" bekanntes Verfahren Jagd auf grössere Planeten in weiterer Entfernung von ihren Sternen machen. Parallel zu "Kepler" seien mehrere Teleskope unter anderen in Chile und Australien im Einsatz, die die Messungen des Raumfahrzeugs mit Daten von der Erde unterstützen sollen.

(arc/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Heidelberg/Genf - Astronomen entdecken immer mehr Planeten ausserhalb unseres ... mehr lesen
Kepler-452b ist im Durchmesser etwa 60 Prozent grösser als die Erde.
Washington - Wissenschaftler der ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Auf dem Dach des Moore Laboratory des Caltech wird Strom aus dem Weltall empfangen.
Ein Prototyp des Space Solar Power Project (SSPP) des Caltech hat erfolgreich seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, drahtlos Energie im Weltraum zu übertragen und zum ersten Mal nachweisbare Energie ... mehr lesen  
Gibt es ausserirdisches Leben? Danach wird schon länger gesucht. Nun hat eine KI zuvor übersehende Signale in alten radiotelekopischen Beobachtungen gefunden. mehr lesen
Das Hauptinstrument des Green-Bank-Observatoriums ist das Robert-C. Byrd-Green-Bank-Teleskop (GBT). Es ist mit 100 × 110 Metern Durchmesser das grösste voll bewegliche Radioteleskop der Welt.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten