Wenn die Ideen sprudeln dürfen

publiziert: Montag, 2. Aug 2010 / 14:31 Uhr / aktualisiert: Montag, 2. Aug 2010 / 15:01 Uhr

Eine Entwurfsaufgabe fernab von wirtschaftlichen und produktionstechnischen Zwängen zählt wohl zum grössten Glück eines jeden Designers.

Nur selten aber räumen Herstellerfirmen so viel experimentelle Freiheit ein wie der Schweizer Teppichhersteller Ruckstuhl, für den neun Autorendesigner und Künstler eine besondere Kollektion entwerfen sollten: die Edition Ruckstuhl 2010, die im April auf der Mailänder Möbelmesse präsentiert wurde. Die einzige Vorgabe des seit 1881 bestehenden Schweizer Familienunternehmens lautete dabei, in erster Linie Naturmaterialien verwenden zu müssen. Insgesamt sind zwölf Teppiche in limitierter Auflage entstanden – jeder auf seine Art so unverwechselbar wie die Designer selbst: Jutta Bernhard, Fiorella Fasciati, Claudy Jongstra, Marcello Morandini, Deborah Moss, Atelier Oï, Céline Sorigue, Ursula Spicher-Waldburger, Hugo Zumbühl.

Peter Ruckstuhl, Geschäftsleiter sowie Initiator und Kurator der Edition, hatte es sich dabei zur Aufgabe gemacht, die Protagonisten so auszuwählen, dass ganz unterschiedliche Entwurfsansätze und differenzierte Techniken sichtbar werden. Vier Designer möchten wir an dieser Stelle mit ihren Teppichentwürfen etwas näher vorstellen:

Céline Sorigue ist eigentlich in der Welt der Pariser Haute Couture zu Hause. Ende der Achtzigerjahre absolvierte sie eine Ausbildung zur Modedesignerin und gründete 1994 das Atelier Alexandre et Céline. Sie entwirft unter anderem exklusive Stoffe für Chanel, Dior oder Galliano. Aber auch in der Haute Décoration hat sie bereits Fuss gefasst und arbeitete beispielsweise mit Philippe Starck zusammen. Für ihre Entwürfe «Red Flower» und «Golden Stripes» verwendete sie Filz, dessen applizierte Zeichnungen mit Kunstharz beschichtet wurden.

Die Textildesignerin Ursula Spicher-Waldburger hingegen brachte bei «Venezia» ihre Leidenschaft zur (maschinellen) Stickerei zum Ausdruck und setzte dabei ihre Idee typografisch um. Auch in ihrem Atelier und Stoffladen «Pieks!» hat sie sich dieser textilen Technik verschrieben.

Was dem einen die Leidenschaft für Stickerei, ist dem anderen die Liebe zur Webkunst. Hugo Zumbühl begleitet dieses Thema schon seit vielen Jahren. Der Luzerner machte eine Ausbildung zum Werk- sowie Zeichenlehrer und beteiligte sich Mitte der Siebzigerjahre am Aufbau einer Weberei-Kooperative – einem Entwicklungshilfeprojekt in Peru –, bei dem er alte Färbetechniken für Wolle erforschte. Zusammen mit Peter Birsfelder gründete er später das Label TeppichArtTeam. Seine Entwürfe bestehen nicht nur aus recycelten Materialien wie Kaffeesäcken aus Jute oder alten Fahrradschläuchen, sondern beispielsweise auch aus flauschigem Chenille-Garn mit eingearbeiteten Fell-Knäuel wie bei «Pompon».

Die wildeste Kreation unter den Teppichentwürfen dürfte wohl «Frisian Wouw» von Claudy Jongstra sein. Die niederländische Textildesignerin arbeitet nicht nur mit bekannten Modeschöpfern und Architekturbüros zusammen, sondern ist mit ihren Filzkreationen bereits in international renommierten Kunst- und Designmuseen wie dem New Yorker MoMA vertreten.

(et/Wohnrevue)

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