Mit Zivilvertretern des Landes getroffen

Westafrika berät über Einheitsregierung für Mali

publiziert: Samstag, 7. Jul 2012 / 20:17 Uhr
Malische Gruppierungen, die den Militärputsch vom 22. März unterstützten, boykottierten das Treffen.
Malische Gruppierungen, die den Militärputsch vom 22. März unterstützten, boykottierten das Treffen.

Ouagadougou - Im Bemühen um eine Beilegung der Krise in Mali hat die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS am Samstag mit Zivilvertretern des Landes über die Bildung einer Einheitsregierung beraten. Die malische Übergangsregierung wurde lediglich durch den Minister für afrikanische Integration, Rokia Traoré, vertreten.

5 Meldungen im Zusammenhang
An dem Treffen in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, nahmen weder Malis Interimspräsident Dioncounda Traoré teil noch Regierungschef Cheick Modibo Diarra. Zudem verliessen Vertreter des Nordens kurz vor Beginn der Beratungen den Raum, nachdem andere Vertreter der Region deren Legitimität in Frage gestellt hatten.

Malische Gruppierungen, die den Militärputsch vom 22. März unterstützten, boykottierten das Treffen zudem und versammelten sich in der malischen Hauptstadt Bamako.

ECOWAS will Spaltung Malis vermeiden

Burkina Fasos Präsident Blaise Compaoré, der mit fünf weiteren Staatschefs der ECOWAS an den Gesprächen teilnahm, sagte zum Auftakt des Treffens, es gehe um eine Einheitsregierung für Mali sowie um «dringende Massnahmen gegen die terroristische Gefahr im Norden».

Der amtierende ECOWAS-Vorsitzende, der ivorische Präsident Alassane Ouattara, warnte, es dürfe nicht zu einer Spaltung Malis kommen. Er forderte zudem Interimspräsident Dioncounda Traoré auf, umgehend nach Mali zurückzukehren. Traoré war Ende Mai in seinem Büro von Demonstranten angegriffen worden und hält sich derzeit zur medizinischen Behandlung in Frankreich auf.

Nachdem ein Putsch von Soldaten gegen den früheren Präsidenten Amadou Toumani Touré am 22. März für ein Machtvakuum gesorgt hatte, brachten Tuareg-Rebellen, mehrere radikalislamistische Bewegungen und verschiedenen kriminellen Gruppen innerhalb weniger Tage den gesamten Norden unter ihre Kontrolle.

Faktisch geteilt

Seitdem ist Mali faktisch geteilt. Das Land befindet sich mit seinen etwa 14 Millionen Einwohnern im politischen Chaos. Hunderttausende Menschen mussten fliehen. Im Norden riefen Tuareg der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) einen eigenen Staat «Azawad» aus.

Die radikalislamistischen Gruppierungen Ansar Dine und die Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika (MUJAO) wollen im Norden des Landes das islamische Recht der Scharia einführen.

Ansar Dine vertrieb Ende Juni die Kämpfer der säkularen Tuareg-Rebellen aus Timbuktu und zerstörte Mausoleen der Stadt, die zum Weltkulturerbe gehören. Zuvor hatten die Islamisten nach heftigen Kämpfen die Tuareg-Rebellen aus der Stadt Gao vertrieben, wo diese ihr Hauptquartier für den ganzen Norden Malis eingerichtet hatten.

Die ECOWAS bereitet seit mehreren Wochen die Entsendung einer regionalen Eingreiftruppe von mehr als 3000 Soldaten nach Mali vor. Dazu ist noch die Zustimmung des UNO-Sicherheitsrates erforderlich.

(knob/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Ouagadougou - Der westafrikanische Staatenbund ECOWAS dringt auf ein ... mehr lesen
Die Islamisten schockierten die Weltöffentlichkeit jüngst mit der Zerstörung von Kulturschätzen in der historischen Wüstenstadt Timbuktu.
Bamako - Das Parlament in Mali hat sich angesichts der unruhigen Lage im Norden des Landes für einen Militäreinsatz ausgesprochen. In einer Erklärung forderte die Nationalversammlung in Bamako am Mittwochabend die «Wiederherstellung der territorialen Integrität». mehr lesen 
St. Petersburg - Die UNO-Kulturorganisation UNESCO hat die Zerstörung von Mausoleen durch malische Islamisten in der historischen Wüstenstadt Timbuktu verurteilt. Das Welterbekomitee forderte in einer in Dienstag im russischen St. Petersburg veröffentlichten Erklärung ein sofortiges Ende dieser «verabscheuungswürdigen» Taten. mehr lesen 
Ouagadougou - Angesichts der seit Monaten anhaltenden Krise in Mali wollen westafrikanische Staatschefs am kommenden Samstag mit Vertretern des Landes über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit verhandeln. mehr lesen 
Paris - Die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC), Fatou Bensouda, hat die mutwillige Zerstörung von Welterbestätten in Mali durch Islamisten als «Kriegsverbrechen» bezeichnet. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten