Westafrikanischer Staatenbund hebt Sanktionen gegen Mali auf

Westafrika hebt Sanktionen gegen Mali auf

publiziert: Sonntag, 8. Apr 2012 / 18:47 Uhr
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Militärjunta auf, das Abkommen rasch umzusetzen.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Militärjunta auf, das Abkommen rasch umzusetzen.

New York - Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) hat alle gegen Mali verhängten Sanktionen aufgehoben. Zuvor hatte die Militärjunta in Mali zugesagt, die Macht an eine zivile Übergangsregierung zu übergeben.

7 Meldungen im Zusammenhang
Als Reaktion auf die Unterzeichnung des Rahmenabkommens zur «Wiederherstellung der verfassungsmässigen Ordnung» würden die Sanktionen «mit sofortiger Wirkung» aufgehoben, erklärte die ECOWAS am Sonntag. Die ECOWAS hatte nach einem Putsch in Mali ein vollständiges Handelsembargo mit allen angrenzenden Ländern sowie Kontensperrungen verhängt.

Das ausgehandelte Rahmenabkommen sieht unter anderem die Ernennung eines Übergangspräsidenten und eines Übergangsregierungschefs vor. Die Interimsregierung soll Präsidentschafts- und Parlamentswahlen organisieren.

Im Gegenzug sollen die Putschisten der Junta amnestiert werden. Auch die Aufhebung der Sanktionen ist Teil der Abmachung, die in der Nacht auf Samstag zwischen dem Putschistenführer Amadou Sanogo und dem ECOWAS-Unterhändler Djibrill Bassolé erzielt wurde.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte am Samstagabend (Ortszeit) die Militärjunta auf, das Abkommen rasch umzusetzen. Auch müsse die Junta die Sicherheit aller malischen Regierungsvertreter garantieren und Inhaftierte umgehend und ohne Bedingungen freilassen.

Traoré zurück in Mali

Gemäss dem Rahmenabkommen fällt das Amt des Übergangspräsidenten an Parlamentspräsident Dioncounda Traoré, der nach dem Putsch ins Nachbarland Burkina Faso geflüchtet war. Er reiste am Samstag in die malische Hauptstadt Bamako und traf dort Vertreter der Junta.

Nach Angaben des Radiosenders ORTM lobte er die Offiziere der Junta dafür, dass sie «den Mut und die Intelligenz» gehabt hätten einzusehen, dass Mali «Einheit und Solidarität» benötige. Zudem brauche Mali die Armee, um wieder die Kontrolle über das gesamte Territorium des Landes zu erlangen, sagte Traoré.

Eine Gruppe von Offizieren unter Führung von Sanogo hatte am 22. März in Bamako die Macht übernommen. Sie warfen der Regierung vor, keine ausreichenden Massnahmen zur Bekämpfung der Tuareg-Rebellion und von Islamisten im Norden des Landes zu treffen. Durch den Putsch in der Hauptstadt konnten Tuareg und Islamisten mehrere Städte im Norden unter ihre Kontrolle bringen, darunter Gao, Kidal und Timbuktu.

 

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Abidjan - Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) ... mehr lesen 1
Der afrikanische Staatenbund schickt Truppen nach Mali und Guinea-Bissau.
Modibo Diarra, neuer Ministerpräsident von Mali.
Bamako - Die Übergangsregierung ... mehr lesen
Bamako - Im Norden Malis ist am ... mehr lesen
In Timbuktu wurde eine Schweizerin entführt.
Bamako - Zwei Wochen nach seinem Putsch hat das Militär in Mali unter dem Druck der Nachbarländer der Machtübergabe an eine zivile Regierung zugestimmt. Damit machten sie den Weg frei für Hilfen im Kampf gegen Tuarag-Rebellen, die den Norden des Landes für unabhängig erklärt hatten. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Dakar - Nach ihrem Vormarsch im Norden Malis haben die Tuareg-Rebellen die Region Azawad für unabhängig erklärt. Alle militärischen Aktionen würden eingestellt, sagte der Sprecher der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA), Mossa Ag Attaher, am Freitag dem französischen Sender France 24. mehr lesen 
Washington - Angesichts des Vormarschs von Tuareg-Rebellen und Islamisten im Norden Malis versucht die internationale Gemeinschaft, den Druck auf die Putschisten zu erhöhen. Die USA verhängten wie zuvor die Afrikanische Union (AU) Sanktionen gegen die Militärjunta, die vor zwei Wochen die Macht an sich gerissen hatte. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung ... mehr lesen  
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, ... mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten