Wetten, dass...? zum ersten Mal aus Luzern

Dabei galt es, für den Schweizer Komiker Marco Rima eine über 200 Meter lange Boots-Brücke über den Vierwaldstättersee zu bilden, parallel zur Seebrücke. Mit Yachten, Segelschiffen, Motor-, Schlauch- und Ruderbooten - darunter ein Achter - gelang das Unterfangen, Rima gelangte fast trockenen Fusses ans andere Ufer.

Rund 10 000 Schaulustige säumten laut Polizei das Seebecken und sorgten für volksfestartige Stimmung. Ganz unvorbereitet war Luzern allerdings nicht. Die Stadtpolizei hatte bereits am Donnerstag die Sperrung der Seebrücke für die Dauer der Sendung angekündigt.

Bis kurz vor der Live-Ausstrahlung aus dem Regionalen Eiszentrum war darüber spekuliert worden, ob wegen des Irak-Kriegs überhaupt gesendet werde. Gottschalk hatte dafür plädiert, das Leben wegen des Kriegs nicht abzusagen. Er und seine Gäste wirkten indes zurückhaltender als auch schon.

In der Sendung selbst war der Krieg nur am Rand ein Thema. Zwar war die amerikanische Frauenband Dixie Chicks zu Gast, in den USA wegen ihrer Kritik an Präsident Bush in Ungnade gefallen. In Wetten, dass...? liessen sie entsprechende Bemerkungen bleiben. Mehrere Stars hatten ihre Teilnahme wegen des Kriegs abgesagt.

Weitere Gäste waren etwa der Sänger Udo Jürgens, die Schauspielerin Geraldine Chaplin oder der deutsche Fussball-Nationaltrainer Rudi Völler. Wettkönig wurde ein 79-jähriger, der sich im Hantelnheben mit einem Sportler mass.

In der Schweiz war die Sendung bisher nur in Basel zu Gast. In Luzern hatten vorab die lokalen Medien in vorfreudiger Aufgeregtheit seit Tagen über die Vorbereitungen zur Fernsehshow aus der Eishalle berichtet. An der Fasnacht aber war der Aufruf, sich als Gottschalk zu verkleiden, ungehört verhallt.

Luzerner Behörden - im Saal gut vertreten - und Tourismusverantwortliche erhoffen sich von Wetten, dass...? mit seinem TV-Millionenpublikum grosse Werbewirkung. Stadt und Kanton Luzern hatten je 60 000 Franken an die Sendung beigetragen.

(bert/sda)