Wie wollen Alte wohnen?

Müssten sie ihre gegenwärtige Wohnung aus Altersgründen verlassen, würden sie am liebsten in eine betreute oder unbetreute Alterswohnung mit zwei bis zweieinhalb Zimmern in ihrem vertrauten Quartier ziehen.

Klare Präferenz

Dieser klaren Präferenz sollte der Wohnungswirtschaft verstärkt Rechnung tragen, sagte die Professorin Rita Schneider-Sliwa, unter deren Leitung die Studie entstanden war.

Es handelt sich dabei um die erste Grossbefragung zum Thema Wohnen im Alter in der Schweiz und im ganzen deutschsprachigen Raum. Der Fragebogen für die Studie wurde von über 3000 ältere Menschen beantwortet.

Inakzeptabel

Als inakzeptabel erachten die meisten heutigen Seniorinnen und Senioren Wohnformen, in denen sie nur einen einzigen eigenen Raum haben und die übrigen Räumlichkeiten teilen müssen. Nur 18 Prozent der Befragten können sich ein Leben im Altersheim vorstellen. 90 Prozent lehnen Wohngemeinschaften mit Familienangehörigen oder andern Betagten ab.

Ältere Menschen wollten möglichst lange möglichst selbstständig in ihrem vertrauten Umfeld wohnen, zeigt die Untersuchung deutlich. Brauchen sie Unterstützung, nehmen die Betagten bevorzug bezahlte Dienstleistungen wie die Spitex in Anspruch, die breite Akzeptanz findet. Die eigene Familie soll möglichst nicht belastet werden.

Klischee revidieren

Weiter zeige die Untersuchung, dass das Klischee von den Alten als einer Gruppe, die sich nicht mehr selbst organisieren könne, gründlich revidiert werden müsse, so Schneider-Sliwa.

Im Kanton Basel-Stadt will sich nun das Altersforum dem Thema Wohnen im Alter annehmen. Überdurchschnittlich viele Betagte wohnen im Stadtkanton in den eigenen vier Wänden. Während landesweit 28 Prozent der Menschen über 80 in Pflegeheimen betreut werden, sind es in Basel-Stadt nur 23 Prozent. Die übrigen leben daheim.

(bsk/sda)