Wieder Probleme mit rassistischen Fussballfans

Der von der Elfenbeinküste stammende Zoro wurde auch - wie schon Ende August anlässlich der Partie Laziuo Rom - Messina - mit Affenlauten verhöhnt. Nachdem jeder Ballkontakt Zoros mit Beschimpfungen begleitet worden war, nahm er in der 66. Minute den Ball in die Hand, verliess den Platz, kontaktierte den vierten Offziellen und konnte schliesslich zum Weiterspielen überredet werden.

Der Afrikaner hätte nach dem Reglement einen Spielabbruch fordern können. Den Mailändern droht nun neben einer hohen Busse eine Platzsperre.

Der italienische Verband hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet. Er beschloss zudem, aus Protest gegen Rassismus alle Partien dieser Woche fünf Minuten später anpfeifen zu lassen. Vor dem Spielbeginn sollen alle Teams ein Spruchband mit dem Slogan «Stoppt den Rassismus» ausrollen.

Hakenkreuzfahne

Ein weiterer Vorfall in der 13. Runde der Serie A eregntete sich in Empoli, wo ein vermummter Fan von Lazio Rom im Stadion eine Hackenkreuzfahne zeigte. Lazio-Anhänger fielen schom mehrmals durch antisemitische und rassistische Aktionen auf.

Auch in Deutschland gab es am Wochenende Probleme mit Fans. In Leipzig wurden knapp zwei Wochen vor der Endrunden-Auslosung zur WM bei Ausschreitungen nach der Partie zwischen Wurzen und Lok Leipzig (7. Liga) 18 Polizisten verletzt.

In der Nähe der polnischen Grenze lieferten sich 100 deutsche und polnische Hooligans in einem Wald eine Schlägerei. Die Polizei nahm 85 Personen vorübergehend fest. Einer der Schläger war 1998 während der WM in Frankreich in Lens in jene Auseinandersetzung involviert, in der der Polizist Daniel Nivel ins Koma gefallen war.

TV-Übertragungswagen angezündet

In der griechischen Stadt Livadeia versuchten rund 200 Fans des Erstligisten AEK Athen ohne Tickets ins Stadion zu gelangen. Bei den anschliessenden Zusammenstössen mit der Polizei wurden vier Beamte verletzt.

Die Hooligans zündeten zwei Übertragungswagen der griechischen TV-Station Alpha an. Nach Angaben des Senders entstand Sachschaden von rund zwei Millionen Euro. Die Partie musste für etwa 30 Minuten unterbrochen werden.

Auf Zypern kam bei Ausschreitungen nach der Partie AEL Limassol - APOEL Nikosia ein Polizist ums Leben und wurden 27 weitere Personen verletzt.

(smw/Si)