Nahost

Wieder Tote in Gaza - doch die Hoffnung auf Frieden lebt

publiziert: Samstag, 16. Dez 2000 / 18:11 Uhr

Jerusalem/Gaza/Washington - Die gute Nachricht: Israeli und Palästinenser könnten nach US-Angaben nächste Woche in Washington zu neuen Friedensverhandlungen zusammenkommen. Die schlechte Nachricht: Auch am Samstag wurden im Westjordanland wieder zwei Palästinenser getötet.

Jeden Tag die selben Bilder aus Nahost: Israelis töten Palästinenser.
Jeden Tag die selben Bilder aus Nahost: Israelis töten Palästinenser.
Die US-Regierung bemühe sich um das Zustandekommen eines solchen Treffens, bestätigte ein Vertreter des US-Aussenministeriums in Washington. Ob sich der scheidende US-Präsident Bill Clinton an den Gesprächen beteiligen werde, war zunächst unklar.

Auch die Palästinenser haben sich offen für einen Nahost- Friedensgipfel unter Beteiligung der USA ausgesprochen. Sollte es Verhandlungen geben, müssten diese in Form eines Gipfels stattfinden, der die im Sommer in Camp David begonnenen Gespräche zum Abschluss führe, sagte der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat.

In Camp David hatten Clinton, der inzwischen zurückgetretene israelische Regierungschef Ehud Barak und Palästinenserpräsident Jassir Arafat im Juli über den Endstatus der Palästinensergebiete verhandelt. Das Treffen war am Streit um Jerusalem gescheitert, das beide Seiten als Hauptstadt beanspruchen.

Die arabische Zeitung «Al Hajat» berichtete am Samstag, Arafat und Israels Aussenminister Schlomo Ben Ami hätten bei ihrem Treffen in der Nacht zum Freitag über ein neues Dokument Clintons zum Nahost-Friedensprozess diskutiert.

Laut «Al Hajat» soll das «Camp David» genannte US-Dokument als Grundlage für neue Friedensverhandlungen dienen, falls beide Seiten sich im Grundsatz darauf einigen. Das Papier sieht demnach Zugeständnisse Israels in der Jerusalemfrage vor, falls die palästinensische Seite im Gegenzug nicht auf dem Rückkehrrecht für mehr als drei Millionen Palästinenser besteht.

Dem Dokument zufolge soll Israel den Palästinensern die vollständige Souveränität über die El-Aksa-Moschee zugestehen, dem dritthöchsten Heiligtum des Islam. Palästinensische Polizisten eröffneten bei Ramallah das Feuer auf ein Auto und töteten den 25-jährigen Fahrer, einen Palästinenser. Der Mann sei an einer Strassensperre trotz der Aufforderung anzuhalten weitergefahren.

In der Nähe der Stadt Dschenin wurde am Samstag die Leiche eines 68-jährigen Palästinensers gefunden. Nach Angaben seiner Familie war er am Freitag auf dem Weg zur Arbeit von israelischen Soldaten getötet worden, als diese gegen protestierende Palästinenser vorgingen.

Im Gedenken an die über 300 Todesopfer der jüngsten Unruhen im Nahen Osten läuteten am Samstagnachmittag in der Schweiz landesweit die Kirchenglocken. Begleitet war die Aktion von Mahnwachen mit Kerzen.

Damit wollten sich die Menschenrechtsorganisation amnesty international in Zusammenarbeit mit Kirchgemeinden der drei Landeskirchen insbesondere für die Kinder und Jugendlichen einsetzen, die durch den «übermässigen Einsatz von scharfer Munition seitens der israelischen Sicherheitskräfte getötet wurden», wie Anmnesty schrieb.

Auch vor der UNO in Genf demonstrierten rund 200 Personen für den Schutz palästinensischer Kinder. Zu dem Protestmarsch aufgerufen hatten verschiedene muslimische Vereine und Menschenrechtsgruppen.

(sda)

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