Entführer sahen aus wie Tuareg

Wieder zwei Franzosen in Niger entführt

publiziert: Samstag, 8. Jan 2011 / 09:03 Uhr / aktualisiert: Samstag, 8. Jan 2011 / 10:09 Uhr

Niamey - In der Hauptstadt des Nigers sind erneut zwei Franzosen von Bewaffneten entführt worden. Die beiden Franzosen hätten in einer Bar in Niamey zu Abend gegessen, als zwei Männer herangetreten seien und Waffen gezückt hätten, berichteten Augenzeugen.

Tuareg-Rebellen in Niger. (Archiv-Bild)
Tuareg-Rebellen in Niger. (Archiv-Bild)
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Die Turban tragenden Männer hätten die Franzosen aufgefordert mitzukommen, sagte der Augenzeuge. Draussen hätten zwei weitere Männer gewartet. Die Bewaffneten hätten die Franzosen in einen Lastwagen gezwungen und seien davongefahren.

Die Männer hätten Französisch und Arabisch gesprochen und seien wie Tuareg gekleidet gewesen. Tuareg waren bereits in der Vergangenheit an Entführungen beteiligt, die der sunnitischen Terrororganisation Al-Kaida zugeschrieben werden.

Bereits sieben Franzosen in der Gewalt

Das Aussenministerium in Paris teilte am Samstag mit, Ermittlungen seien im Gang. Im September waren in Niger fünf Franzosen und zwei Afrikaner verschleppt worden. Die Entführten sind Mitarbeiter des französischen Atomkonzerns Areva, der im Niger Uran abbaut, und eines Subunternehmens.

Zu dieser Entführung hatte sich der nordafrikanische Zweig der Al-Kaida (Aqmi) bekannt. Es wird vermutet, dass die Entführten nach Mali verschleppt wurden.

Im Juli vergangenen Jahres hatte die Aqmi einen 78 Jahre alten Franzosen getötet, der drei Monate zuvor verschleppt worden war. Bei der Bluttat handle es sich um einen Racheakt nach der Tötung von sechs Al-Kaida-Mitgliedern bei einem von Frankreich unterstützten Militäreinsatz gegen die Gruppe in Mauretanien, hiess es damals.

Mitte November hatte die Aqmi die Regierung in Paris zu direkten Verhandlungen mit Terror-Chef Osama bin Laden aufgefordert. Wenn Frankreich seine Landsleute heil sehen wolle, dann müsse das Land «sich beeilen» und seine Soldaten aus Afghanistan nach einem präzisen Zeitplan abziehen, hiess es in einer Audiobotschaft. Paris wies die Forderungen zurück.

Mittel der Terrorfinanzierung

Die Aqmi finanziert ihre Terrorkampagne unter anderem durch Entführungen. Auch Schweizer befanden sich schon in der Gewalt der Gruppe.

Am 22. Januar 2009 entführte die Aqmi im Grenzgebiet von Mali und Niger ein Schweizer Ehepaar, zusammen mit einem Briten und einer Deutschen, die als Touristen unterwegs waren. Die Frauen wurden am 22. April 2009 freigelassen, der Schweizer am 12. Juli 2009. Der Brite wurde enthauptet.

(fkl/sda)

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