«Politische Aktivistin» und «nicht sonderlich beliebt»

Wikileaks: US-Kritik an Micheline Calmy-Rey

publiziert: Freitag, 18. Feb 2011 / 11:22 Uhr
Micheline Calmy-Rey hat sich das Misstrauen der USA zugezogen (Archivbild).
Micheline Calmy-Rey hat sich das Misstrauen der USA zugezogen (Archivbild).

Bern - Eine Rede von Aussenministerin Micheline Calmy-Rey vor den Botschaftern der Schweiz hat im Sommer 2006 fast zu einer diplomatischen Verstimmung mit den USA geführt. Das geht aus «Wikileaks»-Depeschen hervor, die die Zeitung «Le Temps» am Freitag veröffentlichte.

2 Meldungen im Zusammenhang
In einer Rede vor dem diplomatischen Korps hatte Bundesrätin Calmy-Rey von «Unilateralismus» und der «Einfachheit» amerikanischer Argumente gesprochen. Das führte zu Spannungen mit Washington.

Calmy-Rey traf in der Folge zusammen mit dem damaligen Staatssekretär Michael Ambühl die Geschäftsträgerin der US-Botschaft in der Schweiz, Carol Urban.

Calmy-Rey musste sich entschuldigen

Bei diesem Gespräch soll Calmy-Rey ihre Aussagen als «nicht sehr elegant» bezeichnet haben, zitiert «Le Temps» aus einer diplomatischen Depesche. Demnach versprach die Aussenministerin, den bilateralen Dialog weiterzuentwickeln. Sie habe dies in einem «herzlichen Gespräch mit dem Ton einer Entschuldigung» getan.

In den Berichten der US-Botschaft wird aber laut den «Le Temps» vorliegenden Depeschen nicht mit Kritik an Calmy-Rey gespart. Die Bundesrätin sei stets eine «politische Aktivistin» gewesen - und dies auch als Aussenministerin.

Ihre Neigung mit den Mächtigen Klartext zu sprechen, das heisst, die USA zu kritisieren, habe ihrem Ruf als unabhängige Stimme gedient. Calmy-Rey sei «aber nicht besonders beliebt innerhalb des Bundesrates und nicht einmal innerhalb ihres Departementes», heisst es in der Depesche weiter.

Misstrauen der Amerikaner

Diese kritische Haltung gegenüber der Vorsteherin des Eidg. Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wird auch beim Besuch von Anton Thalmann bei US-Botschafterin Urban deutlich.

Der damalige stellvertretende politische Direktor in der Politischen Direktion des EDA und heutige Botschafter in London sagte der US-Geschäftsträgerin, Calmy-Rey sei Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, die «traditionell kritisch gegenüber den USA eingestellt» sei. Doch die Sozialdemokraten seien «nicht in der Mehrheit», wird Thalmann in der Depesche zitiert.

Beziehungen langsam verbessert

Laut «Le Temps» hätten sich die Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA danach verbessert. Allerdings sei in den Mitteilungen der US-Botschaft nach Washington stets auch ein gewisses Misstrauen gegenüber Calmy-Rey und Staatssekretär Ambühl zu spüren.

(dyn/sda)

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und Hotzenplotz
Stimmt nicht JB. In vielen deutschen Kreisen hört man von Köppel "der sagt mal die Wahrheit" und "der kann das hier sagen weil er Schweizer ist".

Ich mag die beiden Pole nicht. SVP und SP. Ich bin da pragmatisch. Wenn die "falsche Partei" eine für das Land sinnvolle Lösung vorschlägt, sollte man auch über den Zaun springen können.
Kasperli
Die Deutschen mögen Köppel nur wegen seinen Kasperli-Auftritten, was er da so von sich gibt erzeugt immer so ohh und ahh Reaktionen und Gelächter.

Das Köppelsche Weltwochenbild ist eher ein Nischenprodukt, diese Zeitung verliert ja immer mehr an Relevanz und Leser.

Warum von Leuten wie Ihnen immer gleich der SP-Reflex kommt, wenn man die SVP kritisiert verstehe ich auch nicht. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun ausser das beide Aussenparteien sind.

Ich persönlich halte es wie beim Strassenüberqueren.
Da schaut man zuerst nach Links dann nach Rechts und wenn die Luft rein ist geht man durch die Mitte über die Strasse.
Aufgestellte Bauern
Wir sind deren viele "Köppels".

Trotzdem betrachte ich CR Arbeit bis anhin als ausgeglichen. Der Axe des Bösen (USA) darf man auch mal die Meinung sagen.

Unter meinen Deutschen Kollegen ist die Köppel Fangemeinde auch riesig. Alle in Bayern und BW freuen sich regelrecht wenn sie mir schreiben können er war wieder in einer Deutschen Talkshow.

Und Entschuldigung, aber viele Mitglieder der SP haben wirklich nicht mehr alle Murmeln im Kasten. Wie erklärt man sich ansonsten ein Parteiprogramm für dass sich sogar die eingefleischten SP-Wähler schämen?

Ich wünsche mir eine starke SP als Gegenpol. Aber bitte eine wie mit mit H. Hubacher. Das waren noch echte Sozis.
Schachbrett
Sie haben halt ein Schachbrett vorm Kopf, sehen alles schwarz-weiss.

Mädels aus dem möchtegernelitären Reiche Stalins.

Wow, Sie übertreffen sich immer wieder selbst. Sind Sie etwa doch in Wirklichkeit Roger Köppel?

Gegen Sie wirken viele SVP'ler direkt normal.
Lastenverteilung
Spannend ist, dass sich immer wieder ein Vollpfosten findet, der die Mädels aus dem "möchtegernelitären" Reiche Stalins verteidigt.
Gefährliche Last
Das sind Leute wie Sie, die Hetzparolen und populistisches Rechtes Gedankengut verbreiten.

"Stalinistisch - Sommaruga und Calmy Rey - Parteisoldatinnen"

Sie sollten sich bei der Weltwoche als Redakteur bewerben.
Eine Frage des Vertrauens
Die SP zeigt immer klarer, was sie von Demokratie hält. Nämlich absolut nichts.
Im stalinistisch geprägten Denken wird der Wille der Partei über das Wohl des Volkes gestellt.

Calmy will gerade im Alleingang die Schweiz in die EU pressen und Sommaruga hat vor, kurz nach der Abstimmung über das Verbot legaler Waffen, das Waffenrecht genau so zu verschärfen, wie es die SP/GSOA in ihrer Initiative forderte.

Stalinistisch/sozialistische Parteisoldatinnen und Überzeugungstäter im Bundesrat, die an demokratischen Abstimmungen vorbei Fakten schaffen wollen.

Diese arrogante Einstellung und das Missachten des Volkswillens machen die beiden zu einer gefährlichen Last.
eine Frage der Zeit
Noch etwas mehr als 10 Monate, dann ist die "Aktivistin" weg vom Fenster. Es bleibt dann zu hoffen, dass sich der Bundesrat so konstituiert, dass die einzelnen Departemente mit den bestmöglichen Köpfen besetzt werden. Dies mit der Einschränkung, dass es nicht die besten Leute sind, die im Bundesrat sitzen, sondern lediglich eine Auswahl an Parteivertretern.
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