Niederreiter optimistisch

«Wir dürfen uns nicht verstecken»

publiziert: Mittwoch, 12. Feb 2014 / 09:52 Uhr
Nino Niederreiter
Nino Niederreiter

Nino Niederreiter gehört in Sotschi zu den Schlüsselspielern im Schweizer Team. Er blickt voller Vorfreude und mit grossem Optimismus aufs Turnier.

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Nachdem Niederreiter im vergangenen April für die WM in Stockholm aufgeboten worden war, stiess dies nicht bei allen (Experten) auf Verständnis. Der mittlerweile 21-jährige Churer war im Januar 2013 von den New York Islanders nicht einmal ins Trainingscamp eingeladen worden und musste weiter in der AHL spielen - in der Saison zuvor hatte er in der NHL in 55 Partien gerademal einen Skorerpunkt verzeichnet.

Mittlerweile präsentiert sich die Situation diametral anders, ist Niederreiter aus dem Schweizer Team nicht mehr wegzudenken, gehört er zu den Leistungsträgern. An der WM war er mit fünf Treffern der beste Torschütze seiner Mannschaft, und nach einem Trade von den Islanders zu den Minnesota Wild zeigte er auch in der NHL seine unbestrittene Klasse. Mit elf Toren und 18 Assists in 59 Spielen ist er der fünftbeste Skorer von Minnesota, in der Plus-Minus-Bilanz ist er mit Plus 11 gar die Nummer 1.

Niederreiter geniesst viel Vertrauen

Dass sich Niederreiter in der besten Liga der Welt dermassen gut entwickelt hat, daran trägt auch die neue Franchise einen grossen Teil bei. Die Verantwortlichen der Wild planen langfristig mit dem grossen und kräftigen Flügelstürmer, schenken ihm viel Vertrauen. «Es gibt keinen Druck für ihn», sagte Chuck Fletcher, der GM von Minnesota. «Es ist nicht nötig, dass Nino im Moment seine volle Reife erlangt.» Dass er eine gewisse Zeit unten durch musste, betrachtet Fletcher gar als positiv: «Wen er später zurückschaut, wird es eine Wohltat sein. Er wird nicht mit allem einverstanden sein, was ihm passiert ist, aber es wird ihn besser machen.»

Geholfen hat Niederreiter auch, dass er seit 2006 mentales Training macht. Dabei lernte er, «mein Ding durchzuziehen und nicht zu schauen, wen ich kopieren könnte». Dies will er auch in Sotschi machen, wohin er mit grossem Selbstvertrauen gereist ist. Die letzte Partie vor den Olympischen Spielen hätte für ihn besser nicht laufen können, schoss er doch beim 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen die Nashville Predators zwischen den Beinen von Roman Josi hindurch das entscheidende Tor und wurde zum besten Spieler der Begegnung gewählt. Zwei Tage zuvor hatte er bereits gegen Tampa Bay getroffen. Damit kriegte er noch rechtzeitig die Kurve, nachdem er zuvor eine kleine Baisse mit nur zwei Assists in elf Spielen durchlebt hatte. «In den letzten drei Partien habe ich sehr gut gespielt», so Niederreiter. Davor sei er etwas frustriert gewesen, habe er das Gefühl verloren. Er nahm sich jedoch vor, locker zu bleiben und das funktionierte.

Grosse Vorfreude

Auf seine ersten Olympischen Spiele freut sich Niederreiter «extrem». Es sei schade, dass er bei der Eröffnungszeremonie nicht habe dabei sein können. Weil die letzte Partie von Minnesota vor der Pause bereits in der Nacht auf vergangenen Freitag stattgefunden hatte, konnte sich der Bündner nach dem stressigen Programm während zwei Tagen erholen, es sich gemütlich machen, ehe er am Sonntag via Newark direkt nach Russland reiste. Die Zeitverschiebung von zehn Stunden erachtet er nicht als grosses Problem. «Es war gut, dass wir hier gleich trainieren konnten.» Zudem seien sie es sich gewohnt, durch Zeitzonen zu reisen.

Die Gruppe mit Lettland, Schweden und Tschechien stuft Niederreiter als schwierig ein. Dies erachtet er aber als positiv, auch auf Grund eines langen Gesprächs mit Mikko Koivu, dem Captain der Wild. Dieser erzählte ihm, dass es ihnen (Finnland) beim WM-Titel 2011 geholfen habe, durch viele heikle Momente gehen zu müssen. Das Gefühl, hinten dran zu sein, hätten sie an der WM bis zum Final nie gekriegt, so Niederreiter. Nach den zwei Toren von Schweden (vom 1:0 zum 1:2) sei es eine schwierige Situation gewesen.

Start enorm wichtig

Ist es ein Vorteil, gegen Lettland, den vermeintlich schwächsten Gegner, ins Turnier zu starten? Niederreiter: «Es spielt keine Rolle, wer auf der anderen Seite steht. Der Start ist extrem wichtig. Das Wichtigste ist, dass wir uns nicht verstecken, unser Spiel spielen. Wenn wir etwas nachlassen, wird es schwierig. Wir müssen mit viel Selbstvertrauen auftreten, dann ist vieles möglich. Auch die anderen Teams kochen nur mit Wasser.»

(bg/Si)

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