Wohlen-Mord: Angeklagter findet keine Taterklärung

Der Angeklagte hatte in den Stunden vor der Tat alkoholische Getränke und Kokain konsumiert. Danach habe er sich sehr schlecht gefühlt. In seinem Kopf habe sich alles gedreht, führte er aus. Er habe sich deshalb in der Wohnung auf das Sofa gelegt. Schlafen habe er aber nicht können.

Was dann passiert sei, wisse er nicht mehr. Als er wieder zu sich gekommen sei, sei er erschrocken. Um möglichst schnell aus der Wohnung wegzukommen und zurück nach Zürich zu gelangen, habe er einer der Frauen 200 Franken aus dem Portemonnaie gestohlen und einer zweiten den Schmuck abgenommen.

Gemäss Anklage hatte er vor dem Verlassen der Wohnung Blutspuren weggewischt und sich gewaschen. Scherben, Kleidungsstücke und weitere Gegenstände, die ihn hätten überführen können, hatte er in eine Tüte gepackt und mitgenommen.

Die Wohnungstür schloss er hinter sich ab. Die Schlüssel und die Tüte warf er auf dem Weg zum Bahnhof weg. Den Grund dafür konnte er dem Gericht nicht nennen. Zu den Verletzungen der Frauen, zu ihrer Gegenwehr, zum Kampf und zu Tatwerkzeugen machte er keine Angaben.

Laut Angaben des vom Gericht befragten Gutachters wirkten sich der Alkohol- und Kokainkonsum zwar auf das Verhalten des Angeklagten aus. Dass der Rausch beim Dominikaner Erinnerungen ausgelöscht habe, sei aber nur in geringem Mass möglich.

Wenig wahrscheinlich sei zudem, dass eine Handlung im Affekt die Erinnerungslücke verursacht habe. Über ein Motiv des Mannes lasse sich nur spekulieren.

(fest/sda)