Wolfram Alpha präsentiert neues Analyse-Tool

«Personal Analytics for Facebook» heisst das innovative Auswertungsinstrument und ist speziell auf die Freundschafts-Querverbindungen bei Facebook ausgerichtet. Es bietet den Nutzern eine detaillierte und ganz persönliche Auswertung des eigenen Netzwerks und stellt interessante Zusammenhänge auf einen Blick dar.

Aufschlussreiche Erkenntnisse

Das Tool analysiert unzählige persönliche Merkmale und setzt sie zueinander in Beziehung. Geschlecht, Alter, Wohnort und Beziehungsstatus sind nur einige Indikatoren, die dabei berücksichtigt werden. Lässt man die Applikation auf sein Facebook-Profil zugreifen, erhält man eine Fülle an graphisch aufbereiteten Informationen. Diese lassen sich wiederum in nützliche und weniger nützliche unterteilen.

«Das Tool schliesst eine interessante Lücke, die schon beim ersten Erscheinen des Angebots Mitte letzten Jahres offenbar wurde: Eine interessante Analyse, Bestandsaufnahme und Dokumentation des eigenen virtuellen Tun und Handelns. Grösste Aufgabe bleibt aber den individuellen persönlichen Nutzen aus der Datenvielfalt herauszuarbeiten», erklärt Social-Media-Experte Alex Wunschel gegenüber pressetext. Für den einen möge es interessant sein zu erfahren, wie hoch der Anteil der Singles in seinem Freundeskreis ist, ein anderer mache sich vielleicht Gedanken über die Art und Weise sowie die Inhalte, die er zukünftig veröffentlicht, so der Münchner.

Im Gegensatz zum teilweise bereits implementierten «Social Graph» von Facebook, ist das Tool von Wolfram Alpha keine klassische Suchmaschine. Vielmehr liefert es eine trockene Analyse und hilft den Usern unter Umständen seine eigenen Gewohnheiten und Netzwerke besser zu begreifen und verstehen zu können. Der Social Graph ist hingegen mehr auf die Suche nach konkreten Personenkreisen oder Orten ausgerichtet und geht zum Beispiel der Frage nach: Welche meiner Freunde spielen gerne Tennis?

Insider, Outsider, Neighbours

Wolfram Alpha teilt mit seinem Online-Werkzeug Freunde auf Facebook in insgesamt fünf Kategorien ein. Dazu zählen «Insider», «Outsider», «Neighbour», «Gateways» und «Connector». Während «Insider» Freunde sind mit zahlreichen gemeinsamen Bekanntschaften, gehören zu den «Outsidern» jene, mit denen man keine bzw. nur wenige gemeinsame Freunde hat. Dazu gehören meist flüchtige Bekanntschaften.

Ein «gateway» hat viele Freundschaften ausserhalb des eigenen Netzwerks wie zum Beispiel Personen des öffentlichen Lebens. «Neighbours» hingegen verfügen über nur wenige Freundschaften jenseits des gemeinsamen Freundeskreises. Der eigene Zwillingsbruder würde demnach in diese Kategorie fallen. Ein «Connector» ist wiederum jemand, der zwei oder mehrere eigene - eigentlich separate - Freundeskreise miteinander verbindet. Neben der Analyse der Netzwerke werden auch Häufigkeiten von Postings, verwendeten Worten und anderen Details wie etwa die Uhrzeit mit der höchsten Interaktivitätsdichte errechnet.

Im Zuge der immer breiter werdenden Akzeptanz von sozialen Medien wird auch die Frage nach der Privatsphäre immer wichtiger. Laut Wunschel weicht die anfänglich naive Offenheit generell einem zunehmenden Bewusstsein für die eigenen Daten. «Wir verzeichnen zum Beispiel bei Facebook-Anwendungen, die Zugriff auf zu viele Nutzerdaten benötigen, einen Rückgang an Freigaben.» Interessanterweise habe die Marke Wolfram Alpha genug Vertrauensvorschuss, denn hier werden sehr umfangreiche Profile erstellt aus Daten, die in dieser Aggragationsstufe bisher «nur» Facebook hatte.

(bg/pte)